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Wegen Pornographieverdacht inhaftierter Ebay-Mitarbeiter auf Kaution frei

22.12.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der von der indischen Polizei verhaftete Vorstandsvorsitzende des Versteigerungsportals Baazee.com, Avnish Bajaj, ist nun doch nach einer Kautionszahlung auf freien Fuß gesetzt worden.

Bajaj wird vorgeworfen, er habe gegen Indiens Information Technology Act verstoßen. Unter Sektion 67 verbietet dieser den Verkauf und Vertrieb von pornographischem Material. Baazee war im August 2004 von Ebay gekauft worden und gehört zur Baazee.com India Pvt. Ltd.

Zunächst hatte ein indisches Gericht entschieden, dass Bajaj keine Kaution zahlen dürfe. Bajaj ist US-Bürger mit indischer Abstammung. Ein Gericht aus der indischen Hauptstadt Delhi hatte die Kautionsforderung auf 100.000 Rupien festgesetzt - das entspricht rund 1703 Euro.

Ein mittlerweile festgenommener Student des Indian Institute of Technology in Kharagpur hatte auf Baazee Video-CDs pornographischen Inhalts verkauft. Ursprünglich hatte sich ein Paar beim Geschlechtsverkehr via Kamerahandy filmen lassen. Per MMS-Datei wurde das Video dann verbreitet und später auf CDs gebrannt und bei Baazee verkauft.

Das Vorgehen der indischen Behörden sorgte international für großes Aufsehen. Bajaj hatte argumentiert, er habe nicht gewusst, dass auf dem Versteigerungsportal der Ebay-Tochter pornographisches Material angeboten werde. Außerdem habe Baazee den inkriminierten Videoclip sofort aus dem Netz genommen, als der Internetauktionator von dessen Existenz erfuhr. (jm)