Erste Eindrücke zum Ulead-Update

Website-Design mit Photo Impact 5

08.10.1999
An anspruchsvolle Internet-Designer wendet sich das Ulead-Programm "Photo Impact" in der neuen Version 5. Heico Neumeyer* hat außerdem einige verblüffende Effekte für die konventionelle Bildbearbeitung festgestellt.

Das Bildbearbeitungspaket Photo Impact verbessert in der neuen Version 5.0 vor allem die Möglichkeiten zur Produktion abwechslungsreicher Internet-Seiten. Erstmals kann man größere Bilder in Einzelteile zerschneiden und per HTML-Tabelle auf einer Web-Seite wieder zusammensetzen. Die Einzelelemente lassen sich mit individuellen Hyperlinks und Dateiformaten ausstatten. Auch der Seitenaufbau beim Betrachter wird durch dieses Splitten beschleunigt.

Für die Rollover-Technik bietet Photo Impact nun eine Reihe von Objekten an: Eine Web-Grafik verändert sich, sobald der Mauszeiger darübergelangt, und sie zeigt wiederum ein anderes Gesicht, wenn man sie anklickt. Wer nicht selbst drei entsprechende Objekte konstruieren will, greift bei Photo Impact auf Dutzende vorgefertigter Schaltflächen zurück.

Verfeinert wurde die Möglichkeit, beliebige Dateien in den fürs Internet gebräuchlichen Grafikformaten GIF, JPG und PNG abzuspeichern. Speziell die Formate GIF und JPG führen oft zu einem Qualitätsverlust. Darum zeigt Photo Impact in einem Dialogfeld das Original und die reduzierte Version nebeneinander - besser als etwa in der Shareware "Paint-shop Pro", "Photopaint" (Corel) oder "Picture Publisher" (Micrografx). Einfacher als bisher kann man eine Dateigröße vorgeben und die dazu passende JPG-Datei errechnen lassen. In Testreihen bietet Photo Impact eine ganze Reihe von Ergebnissen an: Nur ein einziges Resultat wird letztlich gespeichert.

Sinnvolle Verbesserungen finden sich auch auf der Benutzeroberfläche. Erstmals kann man mit Photo Impact stufenlos zoomen. Bei der Pinselretusche erscheint der Mauszeiger nun als Umriß in der gewählten Pinselgröße - so erkennt man leichter, wie sich der nächste Pinselstrich auswirkt. Pinsel oder Auswahlwerkzeuge arbeiten jetzt über den Bildrand hinaus, was die Arbeit an Bildrändern erheblich vereinfacht. Jegliche Einstellung für Werkzeuge oder Dialogfelder läßt sich in einer Bildschirmpalette speichern. Dort zeigt eine Miniatur per Mausklick, wie das aktuelle Bild mit den gespeicherten Effektvorgaben wirkt. Ein weiterer Klick überträgt die gewünschte Veränderung bereits auf das Bild.

Lästig ist jedoch: Viele Effekte werden nicht sofort an der Originaldatei dargestellt. Statt dessen muß man sich am Vorschaubildchen im Dialogfeld orientieren. Erst nach Anklicken einer Schaltfläche erhält der Benutzer auch eine Effektvorschau im Bildfenster selbst. Das erweist sich als besonders unpraktisch, wenn das Einzelobjekt einer Fotomontage verfremdet werden soll. Die Vorschau im Bildfenster zeigt dann nur das Objekt selbst und nicht den Hintergrund - die Gesamtwirkung der Montage ist so kaum abzuschätzen. Umständlich bleibt auch das Entfernen von überflüssigem Bildrand.

Photo Impact 5 überträgt per Mausklick Blitze, Lichthöfe, Sterne, Kometen oder Laserstrahlen in das Motiv. Alle Lichtphänomene lassen sich über zahlreiche Regler nach Belieben verändern und verfeinern. Einzigartig ist die Möglichkeit, die Effekte auch als Trickfilm auszugeben. Die Zahl der Einzelbilder läßt sich dabei frei einstellen. So dehnt sich ein Lichtreflex Schritt für Schritt aus, ein Stern wandert übers Firmament oder Blitze zucken ins Bild. Diese Animation läßt sich als GIF-Datei speichern, um damit Internet-Seiten zu schmücken. In Verbindung mit dem im Lieferumfang enthaltenen Programm "GIF-Animator 3.0" kann das Ergebnis jedoch auch als AVI- oder Quicktime-Video abgelegt werden. Bei Bedarf spielt der Trickfilm sogar in einem eigenen Dateiformat unmittelbar auf dem Windows-Desktop. Dabei sieht man keinerlei Programmoberfläche.

Fazit: Photo Impact überzeugt mit ungewöhnlichen Effekten und leicht verständlichen Funktionen für abwechslungsreiche Internet-Seiten. Bei Auswahl und Montage hält das Programm der Konkurrenz jedoch nicht immer stand. Die mitgelieferte Bilddatenbank hat sich kaum verändert, sie bietet weiterhin hohe Qualität in Sachen umfassende Grafiksammlungen. Ab Mitte Oktober soll das Programmpaket in deutscher Sprache für rund 350 Mark erhältlich sein, der Update-Preis beträgt 199 Mark.

*Heico Neumeyer ist Fachjournalist in Geißach bei Bad Tölz (neumeyerqaol.com).