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Web-Radios verklagen US-Musikverband

28.08.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Eine Gruppe unabhängiger Internet-Radiobetreiber haben die RIAA (Recording Industry Association of America) wegen Wettbewerbsbehinderung verklagt. Dabei geht es ein weiteres Mal um die in den USA heftig umstrittenen Lizenzgebühren für über das Web ausgestrahlte Musik. Im April dieses Jahres hatte sich der Musikverband mit einigen Web-Radiostationen auf Gebühren von 0,0726 Cent pro Lied und Nutzer oder 1,17 Cent pro Sendestunde und Hörer geeinigt. Die Stationen können wahlweise auch 10,9 Prozent ihrer Abonnenten-Einnahmen abführen. Darauf hin hat der US-Kongress ein entsprechendes Gesetz verabschiedet. (Computerwoche online berichtete).

Die Vereinigung unabhängiger Web-Radios Webcaster Alliance beklagt nun, dass durch die Gebühren die Existenz der Sender gefährdet sei. In die Lizenzverhandlungen seien nur große Betreiber wie Yahoo einbezogen gewesen. Durch die Erhebung der Gebühren in dieser Größenordnung beabsichtige die RIAA, die kleinen Stationen aus dem Markt zu drängen. Die Interessenvertretung der Musikindustrie sei nicht bereit, geringere Gebührensätze auszuhandeln, wie es das im April verabschiedete Gesetz vorsehe.

Das gesamte Gesetzgebungsverfahren über Lizenzgebühren für Web-Radios war von Querelen gekennzeichnet. So legte bereits im Oktober 2002 ein US-Senator sein Veto gegen Preisnachlässe ein, worauf neu verhandelt werden musste (Computerwoche online berichtete). (lex)