Branchenkenner bremst Erwartungen

Web-Präsenz wirft noch keine Gewinne ab

25.11.1998
WIESBADEN (pi) - Nach Überzeugung von Karl-Ekkehard Klingner, Geschäftsführer des Internet- und E-Commerce-Dienstleisters Cvsi Services International GmbH aus Wiesbaden, wird sich die WWW-Präsenz der meisten Unternehmen frühestens im Jahr 2000 rechnen.

Insbesondere die Anbieter von Inhalten müssen demnach über die Anfangsinvestitionen hinaus mit millionenschweren Anlaufverlusten rechnen. Erst wenn etwa 20 Prozent der Bevölkerung das Web verwenden, sind Rückflüsse aus dem Netzengagement zu erwarten. In den USA wird dies nach Meinung von Klinger zur Jahrhundertwende der Fall sein, in Europa tritt diese Durchdringung erst einige Jahre später ein.

Inhaltsanbieter, wie zum Beispiel Verlage, werden die meisten Umsätze mit Online-Werbung erzielen. Mit den Einnahmen von Abonnenten ließen sich nach Auffassung des Wiesbadener Dienstleisters maximal 40 Prozent der Inhaltskosten decken. Äußerst gering schätzt das Unternehmen dagegen den Umsatzanteil mit Online-Bestellungen ein. Cvsi-Geschäftsführer Klingner betrachtet das Internet als einen neuen Geschäftszweig, doch warnt er gleichzeitig vor zu hohen Erwartungen: "Das Web ist keinesfalls eine Goldmine."