Smart Content Infrastructure von Coremedia

Web-Applikationen in Modulbauweise

14.03.2003
MÜNCHEN (CW) - Der Web-Content-Management-Spezialist Coremedia aus Hamburg hat die Komponenten des bisherigen Kernprodukts "Content Application Platform" (CAP) in diverse Module aufgeteilt. Die Softwarebausteine sind einzeln erhältlich, zusammengenommen bilden sie die neue Grundlagentechnik "Smart Content Infrastructure".

Als Grund für den Umbau der Softwarearchitektur gibt Coremedia an, mit der Smart Content Infrastracture ließen sich einfacher als bisher Lösungen für unterschiedliche Einsatzgebiete schaffen, etwa für Content-Management-Funktionen in Portalen, Extranets, digitale Content-Vermarktung sowie zur Call-Center-Unterstützung. Allerdings beansprucht der Anbieter, nicht nur Funktionen des bestehenden Softwareangebots umgruppiert, sondern neue Module hinzugefügt zu haben. Die Smart Content Infrastructure setzt sich aus den fünf Modulgruppen "Integration", "Delivery", "Creation & Collaboration", "Productivity" und "Management & Distribution" zusammen.

So wurde beispielsweise der "Web-Editor" überarbeitet, mit dem sich Frontends für Online-Applikationen bauen lassen. Er gestattet jetzt das Arbeiten im Wysiwyg-Modus und ist in die Workflow-Engine von Coremedia integriert. Mit der Engine können Anwender Freigaberegeln für redaktionelle Abläufe definieren. Darüber hinaus steuert dieses System Prozesse innerhalb von Online-Applikationen: Content-Objekte können sowohl Multimedia-Elemente als auch Aufrufparameter für Transaktionssysteme enthalten. So lässt sich zum Beispiel mit einem Bild ein Funktionsaufruf zu einem Bezahlsystem verknüpfen.

Der neue "Coremedia Authoring Server" erlaubt das Modellieren und Speichern von strukturierten Inhalten, liefert Check-in/-out-Funktionen für Dokumente und verteilt Informationen automatisch auf mehrere Server.

Das Modul "Proactive Delivery Server" dient dazu, HTML-, WML- oder PDF-Inhalte dynamisch zu erzeugen und in einem Cache vorzuhalten. Auf Wunsch transferiert das Auslieferungssystem den Content an einen Applikations-Server beziehungsweise Portal-Server von IBM oder SAP.

Die Funktion "Separation of Concerns" soll das Erstellen von Web-Applikationen beschleunigen. Über "Web Engineering Wizards" klickt sich der Anwender eine mehrsprachige Website zusammen. Dabei kann er über "Micro-Portals" vorkonfigurierte Elemente, etwa eine Suchfunktion, in seine Web-Seite einbinden.

Eine weitere Neuheit, "Smart Templating", vereinfacht das Entwerfen von Schablonen (Templates) für Web-Seiten: Der Designer kann ein Werkzeug wie "Dreamweaver" oder "Go live" verwenden, um Templates per Drag and Drop zu bauen. Die Schablonen bestehen nicht nur aus Platzhaltern, sondern enthalten auch gekapselte Integrationselemente zum Aufrufen von Funktionen in Backend-Systemen. Smart Templating basiert auf "Taglibs". Diese Bibliotheken enthalten Auszeichner (Tags), hinter denen sich Java-Code verbirgt, so dass dieser nicht in die HTML-Seiten eingefügt werden muss. (fn)

Abb: Renovierte Content-Verwaltung

Smart Content Infrastructure als Basis für vier vorgefertigte Lösungen. Quelle: Nach einer Vorlage von Coremedia