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Was wäre Amazon.com ohne Harry Potter?

24.10.2007
Der US-Internet-Einzelhändler Amazon.com hat nach einem etwas besser als erwartet ausgefallenen dritten Quartal seine Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr angehoben.

Die Erlöse dürften bei 14,26 bis 14,61 Milliarden US-Dollar liegen, teilte das Unternehmen am Dienstag in Seattle mit. Bisher war Amazon von 13,80 bis 14,30 Milliarden Dollar ausgegangen. Analysten rechnen mit 14,19 Milliarden Dollar.

Der Gewinn je Aktie stieg von 0,05 US-Dollar im entsprechenden Vorjahreszeitraum auf 0,19 Dollar. Analysten hatten hingegen nur mit 0,18 Dollar gerechnet. Insgesamt stieg der Gewinn von 19 auf 80 Millionen Euro. Der Umsatz kletterte um 41 Prozent auf 3,26 Milliarden Dollar. Hier hatten die Experten 3,14 Milliarden Dollar erwartet.

Dabei legte Amazon.com in den USA und Kanada um 42 Prozent auf 1,8 Milliarden Dollar zu und auf seinen ausländischen Web-Sites in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Japan und China um insgesamt 40 Prozent auf 1,5 Milliarden Dollar. Unter Ausklammerung von Wechselkursveränderungen betrug der Zuwachs im Ausland 33 Prozent. Das Unternehmen verkaufte während des Quartals allein 2,5 Millionen Exemplare von "Harry Potter and the Deathly Hallows", das damit zur größten Neuerscheinung der Firmengeschichte avancierte.

Der Neunmonatsumsatz erhöhte sich auf 9,2 (6,7) Milliarden Dollar. Amazon.com verdiente seit Jahresanfang 269 (93) Millionen Dollar oder 64 (22) Cent je Aktie. Das Unternehmen erwartet für das Schlussquartal 2007 mit dem wichtigen Weihnachtsgeschäft einen Umsatzanstieg auf 5,1 bis 5,45 Milliarden Dollar und einen operativen Gewinn von 221 bis 291 Millionen Dollar. Für das Gesamtjahr prognostizierte Amazon.com einen operativen Gewinn von 605 bis 675 Millionen Dollar.

Die Aktie von Amazon.com brach am Dienstag dennoch nachbörslich um 7,97 Prozent auf 92,85 US-Dollar ein. Mit plus 10,44 Prozent auf 100,82 Dollar war sie vor der Bilanzveröffentlichung aus dem Handel gegangen. Die Zahlen des Online-Händlers zum dritten Quartal seien zwar sehr stark ausgefallen, hieß es am Markt, doch dürfte die Entwicklung der operativen Gewinnmargen der kritische Punkt sein. (dpa/tc)