Zahlreiche Verbesserungen

Warum sich das Warten auf Airpods Pro 2 lohnt

07.04.2022
Von 
Halyna Kubiv ist Content Managerin bei der Macwelt.
Apple hat sein Kopfhörer-Portfolio auf Vordermann gebracht, die Airpods Pro rücken plötzlich in eine seltsame Nische für überteuerte Geräte.
Die Airpods Pro 2 sollen dieses Jahr erscheinen
Die Airpods Pro 2 sollen dieses Jahr erscheinen
Foto: Apple

Das Jahr 2021 war recht erfreulich für Apples audiophile Fans: Abgesehen von der Einstellung des Homepods hat der Hersteller in Apple Music Funktionen kräftig ausgebaut und auch mit Airpods 3 und mit den Beats Fit Pro ein solides Angebot von Kopfhörern geschaffen. Mit den zwei aktualisierten Produkten sind hingegen die Airpods Pro im Portfolio in eine seltsame Nische gerückt: Die Pro-Kopfhörer sind die teuersten in dieser Reihe: Mit 230 Euro UVP sind die Beats Fit Pro immerhin 50 Euro billiger als die Airpods Pro, bieten jedoch nahezu die gleichen Funktionen bei längerer Akkulaufzeit. Bei Amazon gibt es sie für rund 200 Eurowie auch die Airpods Pro.

Mit dem derart starken Angebot der Mittelfeld-Kopfhörer muss Apple seine Pro-Reihe wieder mehr Unterscheidungsmerkmale verpassen, damit der höhere Preis gerechtfertigt wird. Seit dem letzten Jahr gibt es zwar Gerüchte, dass Apple an Airpods Pro 2 arbeitet, nun gibt es etwas konkretere Hinweise auf den Zeitrahmen, wann Apple die neuen Kopfhörer vorstellen wird. Der gut informierte Apple-Analyst Ming-Chi Kuo sieht eine mögliche Veröffentlichung in der zweiten Hälfte 2022, es sind also höchstens ein paar Monate zum Verkaufsstart der Airpods Pro 2 geblieben.

Wann kommen die Airpods Pro 2?

Noch im Sommer 2021 gab es diffuse Gerüchte, dass die zweite Generation der Airpods Pro nicht vor 2022 erscheinen werde. Diese haben sich insofern bewahrheitet. Bereits im Dezember 2021 gab es weitere Nachrichten aus Zulieferer-Kreisen, demnach wird Apple seine Pro-Kopfhörer nicht vor dem dritten Quartal 2022 herausbringen. Ming-Chi Kuo bestätigt diesen Zeitrahmen, der Analyst spricht von der zweiten Hälfte 2022 für die Vorstellung von Airpods Pro 2.

Das passt in das ungefähre Muster der Airpods-Veröffentlichungen: Die ersten Airpods hatte im September 2017 vorgestellt, die zweite Generation im April 2019, die Pro-Kopfhörer – im Oktober 2019, die Airpods Max im Dezember 2020, die dritte Generation der Airpods im Oktober 2021. Abgesehen von der zweiten Generation der Airpods waren alle anderen Modelle im Herbst veröffentlicht. Wenn Sie sich den Kauf von hochwertigen Kopfhörern in der Preisklasse von Airpods Pro überlegen, würden wir in Angesicht der relativ kurzen Wartezeit auf den Nachfolger zu warten. Alleine der Zuwachs bei den Akkulaufzeiten wird dies rechtfertigen.

Veröffentlichungstermin Herbst 2022: Wahrscheinlichkeit 90 Prozent

Bessere Akkulaufzeiten

Zwar wissen wir nicht genau, welche Magie Apples Ingenieure den aktuellen Geräten eingehaucht haben, aber alle aktuellen Produkte – vom iPhone 13 Mini über die Apple Watch 7 bis zu eben Airpods 3 haben deutlich bessere Akkulaufzeiten als ihre jeweiligen Vorgänger. Das iPhone 13 Mini hat demnach eine bessere Laufzeit als das größere iPhone 12! Man kann mit großer Sicherheit sagen, dass diesen Akku-Sprung auch die nächsten Airpods Pro erben, sonst werden sie im Vergleich mit Airpods 3 und Beats Fit Pro blass aussehen.

Bessere Akkulaufzeiten: Wahrscheinlichkeit 100 Prozent

Unterstützung für Apple Lossless Audio Codec

Eine große Verwunderung hat Apple mit seiner Ankündigung im Sommer 2021 losgelöst: Die ausgewählten Titel in der Mediathek werden in einem verlustfreien Format Apple Lossless bereitgestellt, der Preis für das Abo ändert sich nicht. Es gab und gibt einen Haken bei der Sache – selbst Apples eigene Kopfhörer wie Airpods Max können das verlustfreie Format von Apple nicht abspielen, Bluetooth ist hier der Flaschenhals.

Die Dateien im verlustfreien ALAC nutzen eine deutlich größere Übertragungsbandbreite als die aktuellen Bluetooth-Geräte sie bewältigen können, deshalb können Airpods den Raumklang wiedergeben, aber nicht die Musik in CD-Qualität. Um sich von dem Rest der Palette zu profilieren, müssen Airpods Pro 2 auch ALAC unterstützen. Erste Hinweise darauf gibt es von Analysten. Laut Ming Chi-Kuo arbeitet Apple an dieser Funktion. Auch Qualcomm hat im März bekannt gegeben, mit den neueren Bluetooth-Modulen verlustfreie Codecs unterstützen zu wollen, allerdings setzt der Hersteller auf den aptX-Codec.

Unterstützung des verlustfreien Codecs: 80 Prozent

"Wo ist?" für die Hülle und bessere Auffindbarkeit

Hat man die Airpods verloren, gibt es eine schnelle Abhilfe: Die App "Wo ist?" kann auf den letzten Standort hinweisen, dazu können die Geräte noch einen Ton abspielen und sich zu erkennen geben. Hat man jedoch die Airpods-Hülle verloren, hat man Pech. Die Hülle ist kein Teil des "Wo ist?"-Systems, auch kann sie keine Töne abspielen. Fast muss man zu einem Airtag greifen, um die Aipods-Hülle abzusichern.

Nun berichtet Ming Chi-Kuo, Apple wolle für die nächste Generation eine Auffindbarkeit für die Hülle schaffen. Sie sollte auch die Töne von sich geben können, damit der Nutzer sie im Raum finden kann. Ob damit auch eine Zurücklassen-Erinnerung möglich wird, wie bei den Airpods 2 und neuer, bleibt noch abzuwarten. An sich wäre dies kein Problem, wenn die Hülle im "Wo ist?"-Netzwerk funktionieren kann.

"Wo ist?" und Ton abspielen: Wahrscheinlichkeit 80 Prozent

Das Design

Bereits Ende 2020 gab es Gerüchte bei "Bloomberg", Apple wolle das Design seiner Pro-Airpods ändern und die sogenannte Buds herausbringen, also Knopf-Kopfhörer ohne sichtbare Stiele. Dies blieb jedoch ein Gerücht, das bisher keine andere Quellen unterstützt hat. Ob das so stimmt, wird sich wohl erst im Herbst zeigen.

Der Preis

Höchstwahrscheinlich wird Apple bei dem aktuellen Preis von 280 Euro bleiben, mit der derzeitigen Preisgestaltung sieht Apples Kopfhörer-Palette wie folgt aus:

Airpods 2 – 149 Euro
Airpods 3 – 199 Euro
Beats Fit Pro – 229 Euro
Airpods Pro – 279 Euro
Airpods Max – 612,70 Euro

Theoretisch kann Apple zwischen den Airpods Pro und Airpods Max noch einen höherpreisigen Kopfhörer ansiedeln, doch der musste aber deutlich mehr anbieten, als nur bessere Batteriezeiten und Unterstützung von verlustfreien Codecs. Vielleicht Beats Fit Ultra mit Fitness-Tracking-Funktionen? Aber das sind reine Spekulationen.

Der gleiche Preis: Wahrscheinlichkeit 90 Prozent
(Macwelt)