Warum Mitarbeiterumfragen so wertvoll für die Chefs sind

28.04.2008
Regelmäßige ausführliche Stimmungserhebungen tragen mittlerweile in vielen Unternehmen zu einem funktionierenden Personal-Management bei.

Mitarbeiterumfragen erfassen die Stimmung unter den Beschäftigten und erlauben, wenn nötig, aktuelle Verbesserungsmaßnahmen. Das ist kein Luxus, denn der Unternehmenserfolg liegt maßgeblich im Engagement motivierter Mitarbeiter begründet.

Die Zufriedenheit der Arbeitnehmer hängt ihrerseits von den Arbeitsbedingungen ab. Dazu zählen eine adäquate Entlohnung, akzeptable Arbeitszeiten sowie Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten. Aber auch die Beschaffenheit des Arbeitsplatzes inklusive seiner (technischen) Ausstattung und das Verhältnis zu den Kollegen sind ausschlaggebend. Attraktive Entwicklungsperspektiven stärken zusätzlich das Wohlgefühl am Arbeitsplatz. Wichtigster Faktor in Bezug auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter ist die/der Vorgesetzte. Gute Personalführung, flache Hierarchien und eine offene, direkte Kommunikation sind wertvoll.

Identifikation mit der Firma bremst die Fluktuation

Grundsätzlich gilt: Die Verhaltensweisen zufriedener Mitarbeiter wirken sich positiv auf das Funktionieren (und die Umsätze) eines Unternehmens aus. Ein wichtiger ergänzender Erfolgsfaktor ist die Bindung der Beschäftigten an "ihr" Unternehmen, genannt Commitment (Verpflichtung). Definiert wird dies allgemein als "das Ausmaß, in dem sich die jeweilige Person mit einer bestimmten Organisation identifiziert" - für jede Unternehmenspolitik ein immens wichtiger Faktor. Denn Commitment verhindert Fluktuation. Und Fluktuation verursacht Kosten.

Um eine positive Einstellung der Arbeitnehmer zu erreichen, so dass sie sich voll für die ihnen aufgetragenen Tätigkeiten engagieren, gilt es folgende Fragen zu berücksichtigen:

  • Sind die Beschäftigten ausführlich über ihre Aufgaben, deren Hintergründe und Auswirkungen für das Unternehmen informiert?

  • Sind diese Arbeitsaufträge zudem konkret und zielgerichtet definiert?

    Wie zufrieden sind Sie mit dem Chef?

    Testen Sie Ihre Zufriedenheit am Arbeitsplatz. In einem Kurztest beleuchten wir die Arbeits-situation, Beziehungen im Team und zum Vorgesetzten, das Engagement und die Kommunikationsstruktur. www.alpha-test.de/computerwoche/zufriedenheit.html.

    Wenn Sie an einer weitreichenden Analyse im Vergleich zu anderen Angestellten interessiert sind, besuchen Sie die Mitarbeiterbefragung unter www.alpha-test.de/mab.html.

  • Existiert ein funktionierendes Team, das Erfolge verbuchen kann, die von der Führungsperson anerkannt werden?

Wenn sich diese Fragen mit Ja beantworten lassen, dürften sich die Mitarbeiter dem Unternehmen verbunden fühlen. Zufrieden sind Mitarbeiter, wenn ihr Arbeitgeber etwas für ihre Work-Life-Balance tut. Zum Beispiel: Jede Woche kommt für mehrere Stunden ein Masseur ins Haus, der die Mitarbeiter auf Unternehmenskosten massiert. Oder es wird eine unentgeltliche Nutzung des hauseigenen Fitness-Studios angeboten. Umfassende Nebenleistungen zur Altersabsicherung sind ebenso anziehend wie zusätzliche Möglichkeiten der Gesundheitsvorsorge. Zahlreiche Unternehmen setzen mittlerweile auch auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Besonders für Partner, die beide einen Hochschulabschluss haben und nicht auf die eigene Karriere zugunsten der Familienplanung verzichten möchten, sind betriebseigene Kindergärten, die Möglichkeit einer zeitweise kostenfreien Kinderbetreuung oder eine Halbtagsstelle sehr attraktiv und binden sie an das Unternehmen.

Laut dem Ifak-Arbeitsklima-Barometer aus dem Jahr 2007 fehlen zufriedene Beschäftigte mit hoher Unternehmensbindung durchschnittlich nur 5,9 Tage pro Jahr, ihre "ungebundenen" und unzufriedenen Kollegen hingegen meldeten sich immerhin zirka 9,3 Tage im Jahr krank. Anzeichen für unzufriedene Mitarbeiter, die sich zudem "ihrem" Unternehmen nur wenig verbunden fühlen, sind dürftige bis gar keine Eigeninitiative, geringe Kundenorientierung, "Arbeit nach der Stechuhr" und fehlender Ideenreichtum. In ausgeprägteren Fällen kann es sogar zu Unlust und Arbeitsverweigerung, Sabotage am Arbeitsplatz und hohen krankheitsbedingten Fehlzeiten kommen.

Kampf der Langeweile und Unterforderung

Nicht umsonst wird immer öfter über das Phänomen des Bore-out-Syndroms diskutiert. Keine Aufgaben und Herausforderungen, permanente Unterforderung und daraus resultierende Langeweile - der Mitarbeiter hat bereits seine "innere Kündigung" unterschrieben und erledigt ständig private Dinge und Telefonate vom Arbeitsplatz aus. Vielleicht ist er sogar schon auf der Suche nach einem neuen, attraktiveren Beschäftigungsverhältnis. Von Mitarbeiterzufriedenheit und Bindung an das Unternehmen kann dabei keine Rede sein.

Mit Mitarbeiterbefragungen lässt sich hier gegensteuern. Bei einer hohen Identifikation mit dem arbeitgebenden Unternehmen und einer anspruchsvollen Tätigkeit überwiegen dann doch der Spaß an der Arbeit, moralische Verpflichtung und Engagement, gepaart mit einem dem Unternehmen entgegengebrachten Vertrauen. Denn Arbeit kann Spaß machen und trägt (meistens) zur Entwicklung der eigenen Persönlichkeit bei. (hk)