IBM will sich auf Image-System-Markt etablieren:

Wang steht harte Konkurrenz ins Haus

02.12.1988

FRAMINGHAM (IDG) - Das US-Unternehmen Wang Laboratories sieht nach Ansicht von Marktexperten auf dem Markt der Bildverarbeitungssysteme schweren Zeiten entgegen. Der Grund: Branchenriese IBM will sich ebenfalls ein Stück vom Kuchen abschneiden und plant die Auslieferung entsprechender Systeme im kommenden Jahr.

Nach Meinung von Branchenkennern sei es Wang in diesem Bereich bisher nicht schwergefallen, sich gegen Konkurrenten wie Plexus Computers und Filenet Inc. zu behaupten. Beide Unternehmen sind kleiner als Wang und haben den Markt der Image-Systeme mit als die ersten betreten. Wenn sich jedoch Big Blue in das Geschehen einschaltet - so die Befürchtung - wird der Begriff Konkurrenz für Wang eine neue Bedeutung bekommen.

"Es ist keine Frage, daß IBM den Markt kräftig durchschütteln wird", sagt Steve Elliot von der US-Unternehmensberatungs-Gesellschaft Arthur Anderson & Co in St. Louis. "Viele traditionelle IBM-Häuser werden ein Bildverarbeitungssystem von Big Blue vorziehen." Nach Angaben von Wang stellt sich die Situation jedoch anders dar: Man hätte bereits an mehrere - nicht genannte - IBM-User entsprechende Bildsysteme verkauft. Außerdem gebe es auch neben dem lukrativen IBM-Markt Chancen für gute Geschäftsabschlüsse.

Der Markt für Bildverarbeitungssysteme ist nach Ansicht von Kennern größer geworden, als Wang in den Ring stieg. Nach Zahlen der IDC ist das Marktvolumen in diesem Bereich in der Zeit von 1986 bis 1987 von 46 Millionen auf 93 Millionen Dollar gestiegen. Branchenkennern zufolge haben sich die Image-Systeme vom technischen Exoten zu einer sinnvollen DV-Umgebung gemausert. In den Systemen lassen sich beispielsweise Fotos, Geburtstagskarten, Fingerabdrücke oder handgeschriebene Briefe speichern und auf Knopfdruck auffinden und ausgeben.