Trotz angespannter Lage zwischen den Großmächten:

Wang macht gute Umsätze in Osteuropa

12.09.1986

WIEN (CW) - Etwa ein Viertel des Gesamtumsatzes von insgesamt 367 Millionen Schilling erwirtschaftete Wang Österreich im vergangenen Geschäftsjahr durch Exporte in osteuropäische Länder. Mit 90 Millionen Schilling lag der Umsatz in den Comecon-Staaten um 20 Prozent höher als im Jahr zuvor.

In diesem Jahr wird es ein "ehrlicheres" Ergebnis geben: Dies ist auf eine Änderung in der statistischen Erfassung zurückzuführen, heißt es aus Wien. In Zukunft sollen nämlich nur noch die tatsächlich erzielten Umsätze und nicht mehr die

Auftragseingänge einbezogen werden.

Obwohl auch in den betreffenden Ländern Vertretungen für Service, Administration und Verkaufsvorbereitungen existieren, erfolgt die Betreuung der osteuropäischen Kunden größtenteils von Wien aus. Überdies sind zwei Betreuer ausschließlich für die durchgängig mit Wang- Computern ausgestatteten US-Botschaften in den Comecon-Staaten zuständig.

Das Ost-Geschäft war in den letzten Jahren erheblichen Schwankungen unterworfen. Entscheidend wirkte sich hier das politische Klima zwischen den Großmächten aus. Alle Exporte nach Osteuropa müssen von der Wang-Zentrale in Lowell/USA auf ihre Zulässigkeit nach amerikanischem Gesetz geprüft und genehmigt werden.

Zu den Kunden in den Comecon-Staaten zählen laut Firmenauskunft zur Zeit die Nationalbank, Post und Polizei Bulgariens, aber auch Kleinbetriebe und wissenschaftliche Institute. Der Unterschied zu anderen Geschäften bestehe vor allem in der Bezahlung der Ost-Exporte. Nur in den seltensten Fällen erfolge sie in Devisen; häufig sei die Installation einer Anlage Teil eines Kompensationsgeschäfts, oftmals aber auch mit einer Kredit- oder Leasingfinanzierung verbunden.