Deutsche Tochter sieht Reorganisation nur auf US-Markt beschränkt:

Wang: Aufschwung erst im Fiskaljahr 86

21.06.1985

FRANKFURT (CW) - Während die Nachrichten aus dem Wang-Hauptquartier in Lowell immer alarmierender werden, sucht die deutsche Tochter des Office-Automation-Anbieters mit dem Hinweis auf die positive Geschäftsentwicklung in Europa möglichen negativen Folgen vorzubeugen.

In einer Stellungnahme gegenüber der COMPUTERWOCHE erklärte das Unternehmen, daß die Geschäftsergebnisse zum Ende des Geschäftsjahres 84 / 85 (30. Juni) "in Europa auf ein gesundes Verhältnis zwischen Kosten und Umsätzen bei zirka 30 Prozent Wachstum gegenüber dem vorigen Geschäftsjahr" hindeuten. Der Reorganisationsprozeß, der in Amerika auch zu Entlassungen führen werde, betreffe die, europäischen Tochtergesellschaften nicht, hier werde im Gegenteil weiteres Wachstum im Umsatz und Personal erwartet. Darüber hinaus denke Wang auch nicht an einen Personalabbau in den europäischen Fertigungsstätten.

Im Hinblick auf die Situation in den USA erwartet die Wang Deutschland GmbH "positive Auswirkungen einer Reorganisation der internationalen Marketing- und Verkaufsorganisation" in der Unternehmenszentrale. Begründet wird diese Maßnahme mit einem generell langsameren Wachstumstempo der DV-Industrie in den USA während der letzten Monate.

Wie es in der Stellungnahme weiter heißt, verfolgt Wang mit der Reorganisation zwei Ziele: "Die Auswirkungen eines für die Industrie enttäuschenden Geschäftsverlaufs im zweiten Quartal 1985 und des vorhergesehenen ähnlichen Verlaufs im weiteren Jahr werden teilweise kompensiert". In Lowell rechnet man inzwischen erst im Fiskaljahr 1986, das bei Wang vom 30.6.1985 bis zum 30. 6. 1986 dauert, mit einem "erneuten kräftigen Aufschwung der Industrie um amerikanischen Binnenmarkt'".