Walt Mossberg: Samsungs erster UMPC taugt nix

04.05.2006
Der einflussreiche Computer-Kolumnist des "Wall Street Journal", Walter Mossberg, hat sich den ersten Ultra-Mobile PC für den US-Markt angesehen, Samsungs "Q1".

Den brauchen die Koreaner nun eigentlich gar nicht mehr auf den Markt zu bringen, denn Walt schließt mit den Worten: "Mein Rat ist die Finger von Q1 zu lassen und darauf zu hoffen, dass die nächste Generation des UMPC besser wird." Der geschrumpfte Tablet PC sei so voll konzeptioneller Fehler, dass er eigentlich nur als Spielzeug für Techies tauge.

Mossberg bemängelt verschiedenes. Zuvorderst den Preis: Microsofts Designer hätten einen Ladenpreis von 500 Dollar angepeilt, der Q1 koste mit 1099 Dollar mehr als das Doppelte. Zweitens sei der Akku im "harschen" Test nur zwei Stunden und zwei Minuten gelaufen. Drittens fehle eine Tastatur. Gängige PC-Aufgaben wie Textverarbeitung oder E-Mail seien ohne erschwert. Die alternative Handschrifterkennung nennt der Autor "schwerfällig", das halbkreisförmige On-Screen-Keyboard gewöhnungsbedürftig.

Ferner sei die Bildschirmauflösung zu niedrig. Oft könne man beispielsweise in Dialogen den "OK"-Knopf nicht mehr sehen. Erhöhe man die Auflösung über die physikalischen Fähigkeiten, ergebe das verschwommene Grafik und ausgefransten Text. Und last, but not least habe der Q1 untaugliche Navigationselemente - beispielsweise müsse man zwei Knöpfe gleichzeitig drücken, um einen Mausknopf zu emulieren.

Den neuen Formfaktor hatten Microsoft und Intel gemeinsam ausgeheckt und zur diesjährigen CeBIT der Öffentlichkeit präsentiert (siehe "CeBIT-Update: Alles über Origami"). Die Marktforscher von Gartner hatten sich bereits zurückhaltend zu seinen anfänglichen Erfolgsaussichten geäußert (siehe "Gartner: In dieser Form ist der Ultra-Mobile PC chancenlos"). (tc)