Datema mit Buster-Timesharing-Dienst:

Wahlweise Top-down oder Bottom-up planen

31.10.1980

FRANKFURT (je) - Das Universalwerkzeug zu Planungszwecken "Buster" ist inzwischen so flexibel geworden, daß der Endbenutzer ohne Unterstützung durch DV-Fachleute mit ihm umgehen und es seinen Erfordernissen anpassen kann. Diese Feststellung nimmt die Frankfurter Datema Gesellschaft für Datenverarbeitung zum Anlaß über die Planung als den Lebensnerv eines Unternehmens einige allgemeine Erörterungen anzustellen.

Die Elemente einer guten Unternehmensplanung sind - so Datema - klar erkennbar. Es sind

- eindeutige Zielsetzung,

- planerisches Kalkül,

- rechtzeitiges Treffen von Maßnahmen,

- Vergleich der Ist-Daten mit den Soll-Werten und

- das ständige Bemühen, sich dem Soll anzugleichen.

Erkenntnisse aus der Fingerspitze

Die Ist-Analyse der Datema liest sich so: Viele arbeiten, selbst wenn sie planen, noch nebenher mit dem "Fingerspitzengefühl". Zwar glaubt nur ein Fünftel der Industriellen in Deutschland, das Gefühl in der Fingerspitze sei nicht durch Unternehmensplanung zu ersetzen, aber nur ein Zehntel will ganz auf das Fühlen verzichten. Die Mehrzahl macht beides, Planen und Fühlen zugleich. Der Einzug der EDV hat den Planern das Leben leichtgemacht, könnte man sagen; in den meisten Fällen ist das ein Trugschluß. Der Grund dafür liegt in den Werkzeugen, die verwendet werden.

Die Realität zeigt uns, daß ein effizientes Planungssystem trotz EDV zeitaufwendig, kompliziert, manchmal sogar unwirtschaftlich ist. Probleme, die sich bei der Einführung eines Planungssystems entgegenstellen, können durch Kapazitätsengpässe verursacht werden, wenn beispielsweise eine Umorganisation der EDV-Bestände und -Programme nach Maßgabe des Planungssystems erforderlich ist. Konflikte ergeben sich auch daraus, daß sich Planer nicht für qualifiziert genug halten, mit der "EDV", sprich "Akademischen Planungsmodellen und -methoden", arbeiten zu können. Deshalb wird in vielen Fällen darauf verzichtet.

Simulation auf Faktenbasis

Es stellt sich hier die Frage: Was muß ein ausgereiftes Planungsinstrument dem Anwender bieten, damit in den verschiedenen Bereichen eines Unternehmens eine optimale Planung durchführbar ist?

Der Forderungskatalog, den die Frankfurter zusammengetragen haben, ist lang. Demnach muß ein voll brauchbares Planungssystem auf Computerbasis folgenden Ansprüchen genügen:

- Das System muß von Grunddaten ausgehen: Kosten und Bedarf an Ausgangsmaterial, Produktions- und Verkaufsvolumen, Preise etc... Das System kann dann Antworten geben auf Fragen wie: Was tritt ein, wenn sich der Verkaufspreis um fünf Prozent ändert? Wie wirkt sich diese Änderung auf Absatz, variable Kosten und Beiträge aus?

- Das System muß Daten in erheblichen Mengen bewältigen können und im Prinzip die Rolle einer Datenbank übernehmen. Schließlich liegt der Umgang mit Grunddaten jeder Art von Planung zugrunde.

- Das System muß dazu in der Lage sein, künftige Ereignisse zu analysieren sowie zurückliegende und aktuelle Ergebnisse einer Prüfung zu unterziehen.

- Die Ergebnisse der Analysen müssen von aktuellen Daten ausgehen. Die Berichte sind so frühzeitig abzugeben, daß noch korrigierend eingegriffen werden kann.

- Die Berichte müssen gebrauchsfertig vorgelegt werden. Es ist nicht Sinn der Sache, endlose Listen durchzugehen oder das Material noch weiter von Hand aufzuarbeiten, um an die gewünschte Information zu gelangen.

- Das System muß als Werkzeug so flexibel sein, daß es rasch für neue Aktivitäten des Unternehmens eingesetzt werden kann. Selbst bei radikalen Eingriffen in die Planung können wochen- und monatelange Verspätungen nicht hingenommen werden.

- Das System muß die Kommunikation zwischen den Planern und Analytikern einerseits und dem übrigen Unternehmen andererseits erleichtern. Die Planungsmodelle müssen von allen Beteiligten akzeptiert und verstanden werden. Neue Gegebenheiten müssen leicht und ohne zeitraubende Umwege über andere in Modelle umgewandelt werden können. Im besten Falle übernimmt der Anwender solche Aufgaben selbst.

- Das Werkzeug muß in methodischer Hinsicht neutral sein. Sowohl Zerlegungsvorgänge (Top-down) mit überwiegend zusammenfassenden Eingaben als auch Aufbauvorgänge (Bottom-up) mit wesentlich detaillierteren Eingaben müssen zulässig sein; desgleichen Kombinationen aus beiden. "Konfektionierte" Planungssysteme sind im Grunde ungeeignet.

- Das Planungswerkzeug muß mit den administrativen EDV-Systemen koordiniert werden können. Ohne Integrationsmöglichkeiten sind Planung und Kontrolle schwer oder gar nicht durchführbar.

Diese Anforderungen - resümiert Datema - laufen insgesamt auf eins hinaus: Im betriebswirtschaftlichen Bereich ist der Informationsfluß auf einen Zustand anzuheben, der den komplizierten Tätigkeiten unserer Zeit gerecht wird. Die Führungskräfte müssen sich ein Bild davon machen können, wie rentabel ihr Bereich derzeit arbeitet, und wie es um die Zukunftsaussichten bestellt ist, um danach korrigierende Maßnahmen einleiten oder Investitionsprogramme beschließen zu können.

Komplex und daher teuer

Das Finanzwesen braucht Anhaltspunkte dafür, wie beispielsweise Produktionsänderungen auf die Kosten durchschlagen, oder wie sich in Zukunft die Geldeingänge gestalten, um danach Aussagen über Finanzierungsbedarf und -pläne machen zu können. Die Unternehmensführung braucht frühzeitige Hinweise auf zu erwartende Gewinne, Liquiditätskrisen etc. . .

Die Nachteile einer Bearbeitung von Hand sind zahlreich: vereinfachende Annahmen, Vielzahl zu berücksichtigender Faktoren, Starrheit und Umständlichkeit, mangelnde Genauigkeit, hoher Aufwand an Zeit und Mitteln, fehlende Alternativen und unzureichende Analysen der Ergebnisse. Die schwerfällige Informationshandhabung läßt sich aber dadurch verbessern, daß sie dem Computer anvertraut wird.

Spezialisierte EDV-Systeme dieser Komplexität sind teuer in ihrer Konstruktion, weshalb die meisten Unternehmen aus Kosten-/Nutzen-Erwägungen sich nicht für sie entscheiden können. Die beste Lösung liegt daher in einem generellen Werkzeug, das mit angemessenem Aufwand an Kosten und sonstigen Mitteln zur Bewältigung der laufenden Probleme eingesetzt werden kann.

Bei Bedarf vielsprachig

Für Unternehmen, die sich in einer so skizzierten Situation befinden empfehlen die Frankfurter ihr Produkt Buster. Es wurde entwickelt mit den Erfahrungen, die die Datema aus der EDV und Wirtschaftsplanung zusammengetragen hat und kann, wie der Anbieter zusichert, auch vom DV-Laien bedient werden.

Leitgedanke von Buster ist nach Darstellung der Datema, daß alle Planungsdaten in einer einzigen Datenbank gespeichert werden. Im Dialog lassen sich diese Daten zusammenstellen, sortieren, verarbeiten und in der gewünschten Form ausdrucken. Das Bindeglied zwischen Anwender und EDV besteht in einer einfachen Sprache zur direkten Kommunikation. Es kann in Deutsch, Englisch, Dänisch oder Schwedisch mit dem System kommuniziert werden.

Informationen: Datema Gesellschaft für Datenverarbeitung mbH, Lyoner Straße 44-48, 6000 Frankfurt am Main 71, Telefon (06 11) 66 69 17.