Wachsendes Angebot auf der HANNOVER MESSE CeBITÆ87

27.02.1987

Leicht zugelegt hat die Zahl der Aussteller im Vergleich zum Vorjahr bei der hannoverschen Computer-Messe CeBIT. 2190 Firmen präsentieren ihre Produkte auf einer Nettofläche von rund 204 000 Quadratmetern.

1986 waren es 47 Aussteller und 1000 Quadratmeter Messe-Fläche weniger. Die Erwartungen der CeBIT-Veranstalter sind bei den Besucherzahlen von zurückhaltendem Optimismus. Ganze 350 000 (334 000) Gäste sollen zwischen dem 4. und 11. März nach Hannover kommen. In zwölf Hallen findet die Messe statt.

Kongresse und Foren zu den Bereichen Telekommunikation und EDV in mittelständischen Unternehmen begleiten das CeBIT. System- und Netzintegration sind die beherrschenden Themen der diesjährigen Messe. Die Zusammenführung der bereichsorientierten und -übergreifenden Informations- und Kommunikationssysteme bei den Anwendern gilt der Messegesellschaft als das "Hauptthema beim CeBIT-Angebot. Integrierte Systeme und Netze für die offene Kommunikation zwischen den Endgeräten unterschiedlicher Herkunft und Eigenschaften sind das Ziel dieser Entwicklung. Auf diese Weise werden dem Anbieter mit dem Übergang auf offene Systeme und Netze in fast allen CeBIT-Bereichen Zukunftsmärkte geöffnet.

Weitere Neuheiten-Trends zeigen sich auch in diesem Jahr in der Weiterentwicklung herkömmlicher Produkte und Systeme. Bei den Universalrechnern für den zentralen Einsatz bei kaufmännisch-administrativen und technischen Anwendungen geht es weiterhin um höhere Leistungen der Verarbeitung und Kapazitäten. Beide Ziele werden mit dem Einsatz von neuen Bauelementen und verbessertem Design bei den Systemen erreicht. Viele Hersteller setzen dabei auf Unix. Der Entwicklungsaufwand konzentriert sich auf die Einbindung von anwendungsorientierten Lösungen für lokale Netze und für die Erschließung der Kommunikationsdienste in den öffentlichen Netzen.

Mit einem breiten Angebot warten die Anbieter für Hard- und Software im Bereich der Arbeitsplatzcomputer auf. Die Systemfamilien mit Ein- und Mehrplatzsystemen vom Bürocomputer-Typ werden durch neue Komponenten für das Speichern und Sichern von Daten, ebenso durch leistungsfähige Anschlußeinheiten zur Druckdarstellung von Datenübersichten, Brieftexten und Grafiken abgerundet. Dabei stehen preisgünstige, kompakte Laserdrucker, Tintenstrahl- und Thermoprinter im Vordergrund. In Verbindung mit zentralen Informationssystemen setzt sich der Trend fort, die Benutzer an den Arbeitsplätzen durch lokale Programm-Intelligenz zu unterstützen. Zur Messe sind weitere "Professional Workstations" für multifunktionale Anwendungen zu erwarten, darunter auch Modelle mit umfassenden PC- und Kommunikationseigenschaften. Bei den Mikrocomputern konzentriert sich das Interesse freilich auch in Hannover auf die seit 1986 marktbeherrschenden das kompatiblen Rechner. Seit vergangenem Herbst sind hier Preisrückgänge zu verzeichnen" eine Tendenz, die sich wahrscheinlich zur Messe fortsetzt", mutmaßte die Messegesellschaft. Einige Computer-Modelle kündigen bereits den Übergang vom 16 auf den 32-Bit-PC an.

Mit einer neuen Hallenstruktur will sich die Messe besser auf die Besucherzielgruppen ausrichten. So wurden zum Beispiel durch neue Standorte die Bereiche Telekommunikation, Mikrocomputer- und Software-Angebot in Hallenkomplexen zusammengefaßt. In Halle 1 beginnt der fast schon "traditionelle Sektor" der Büro- und

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Mit neuer Hallenstruktur besser auf die Besucherzielgruppe ausrichten

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Informationssysteme. 540 Unternehmen zeigen auf 87 000 qm Ausstellungsfläche ein internationales Spektrum der DV-Anlagen, der Textverarbeitung, Techniken des Rechnens und Zeichnens sowie Mikrofilm und Kopiertechnik. Der aktuelle Stand der Entwicklung im Geld- und Warenverkehr und bei den Organisations- und Systemeinrichtungen ist ebenso vertreten wie Angebote zur integrierten Bürokommunikation. Banker und Versicherer informieren sich in Halle 2 über die Verbesserungen des Dienstleistungsangebotes, über Einrichtung, Ausstattung und Schutz vor Datenmißbrauch. Auf 8000 qm Fläche bieten 102 Aussteller ihre Lösungen an. "Electronic Banking" und "Cash Management" rücken neben kompletten Lösungen in den Mittelpunkt dieses Fachbereiches. Im Erdgeschoß der Halle befindet sich die "Banken-Sonderschau".

Software und Unternehmensberatung sind in Halle 3 zu finden. Bei 265 Ausstellern auf 10 000 qm kann sich der Besucher einen Überblick über die Bandbreite der branchenspezifischen oder problemorientierten Lösungen, Datenbanken sowie Auftragsentwicklung von Software und Systemen verschaffen. Halle 4 ist der Peripherietechnik gewidmet Auf 12 000 qm stellen 220 Aussteller ihre Produkte wie Terminals, Drucker, Geräte für Dateneingabe, Speichern, Schreiben und Lesen vor. OEM-Erzeugnisse sind dort ebenfalls zu sehen. Im Obergeschoß der Halle 4 ist die Sonderschau "if - die gute Industrieform" zu finden.

Im Erdgeschoß der Halle 4 und Halle 5 präsentiert sich die Büro- und Organisationstechnik. Ein internationales Angebot an Geräten und Systemen für die neue Büro-Organisation zeigt den Besuchern, worauf es in diesem Bereich ankommt. Zu finden sind neben Bürobedarf und Mikrofilmtechnik auch audio-visuelle Präsentationstechniken und Betriebsverpflegungsdienste. Im Erdgeschoß der Halle 4 können sich Selbständige und Frei-Berufler sowie mittelständische Unternehmer im CeBIT-Forum treffen.

Eine Gesamtschau im Angebot von Mikrocomputer führen 270 Aussteller im Anwendungszentrum Mikrocomputer in den Hallen 5, 6 und 7 vor. Kunden aus mittelständischen Unternehmen sollen sich hier auf 23 000 qm Fläche informieren über Mikros, Heimcomputer sowie branchen- und aufgabenspezifische Lösungen (Hard- und Software). Jugendliche beschäftigen sich mit der EDV auf dem Computer Camp in Halle 14.

Einen Schwerpunkt des CeBIT bildet die Telekommunikation in den Hallen 13, 16 und 17. Auf 22 000 qm stellen 240 Aussteller ihre Produkte vor. Sprach-, Daten-, Text und Bildkommunikation, Nachrichten- und Übertragungstechnik, Satellitentechnik, Studioeinrichtungen, integrierte Kommunikationssysteme und Medienservice werden präsentiert.

Für Konstrukteure und Ingenieure bietet Halle 18 ein umfassendes CIM-Angebot. Computerunterstützte Lösungen für Konstruktion, Arbeitsvorbereitung, Zeitwirtschaft und Fertigung sind dort zu sehen.

Im Gebiet Rahmenprogramm werden eine Reihe von Konferenzen Symposien, Foren und Sonderschauen veranstaltet. Der internationale Kongreß "Telekommunikation" findet vom 4. bis 6. März statt. Der Verband für Textverarbeitung und Bürokommunikation (VTV) diskutiert auf seinem VTV-Forum das Thema "Künstliche Intelligenz" am 5. März. An diesem Tag finden auch eine Fachtagung der Postingenieure zur Datensicherheit sowie das Marketing-Forum statt. Einen Tag später geht es bei einer Podiumsdiskussion der Gesellschaft deutscher Organisatoren (GDO) um das Thema "Interaktive Bildplattensysteme". Applied Business Telecommunications, USA führt am 9. und 10. März ein Symposium durch über "Neue Telekommunikations-Technologien und -dienstleistungen im Vorfeld der Kommerzialisierung". Ebenfalls an diesen Tagen finden die Design-Unternehmergespräche statt. Firmenvorträge von Ausstellern sind im Obergeschoß der alle 15 zu hören. Sie wenden sich an Gruppen wie Selbständige, Handwerker, Handel, Ingenieure und öffentliche Verwaltungen.