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W3C: Microsoft wird Internet Explorer entscheidend ändern

01.09.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das World Wide Web Consortium, kurz W3C, erwartet, dass Microsoft seinen Browser "Internet Explorer" nach dem verlorenen Patentprozess gegen Eolas (Computerwoche online berichtete) in wichtigen Punkten modifizieren wird. In einer Ende vergangener Woche veröffentlichten Erklärung warnte das W3C, die Entscheidung - so sie aufrecht erhalten bliebe - könne außerdem Folgen für das ganze Web inklusive gängiger W3C-Standards nach sich ziehen.

Auf einem ersten Meeting am 19. August wurden laut W3C seitens Microsoft verschiedene Optionen dargelegt und gemeinsam mit anderen Mitgliedern mögliche Konsequenzen diskutiert. Bei dem von Eolas reklamierten US-Patent Nummer 5.838.906, gegen das Microsoft insbesondere mit seiner Technik "Active X" verstoßen haben soll, geht es um "Mechanismen zur Einbettung von Objekten in verteilte Hypermedia-Dokumente". Gegenüber dem W3C hat sich Eolas bis dato nicht dazu geäußert, wie es mit seinem Patent zukünftig verfahren will.

Noch nicht abzusehen ist daher, inwieweit auch andere Hersteller genötigt sein könnten, ihre Internet-Software zu verändern. Microsoft zumindest hat angekündigt, gegen das Urteil Berufung einzulegen. Das Gericht hatte Eolas gut 520 Millionen Dollar Schadenersatz zugesprochen. Bezüglich der weiteren Entwicklung hat das W3C unter public-web-plugins@w3c.org eine öffentliche Diskussions-Mailing-List eingerichtet und bereitet außerdem ein FAQ-Dokument (Frequently Asked Questions) vor. (tc)