Vorsicht vor gefährlichen Outsourcing-Offerten

27.03.2009
Unseriöse Provider versuchen in der Krise, CIOs zu übertölpeln.

vergangenen Wochen wurden viele deutsche Unternehmen mit Offerten zum schnellen und vollständigen Outsourcing diverser IT-Bereiche überschüttet, so hat die Unternehmensberatung Compass mit Sitz in Wiesbaden festgestellt. Diese Angebote werben häufig mit dem Versprechen gewaltiger Einsparungen und sofortiger Barzahlung in Millionenhöhe – gegen Übereignung der Betriebsmittel. Der Haken: Die Kunden müssen sich über einen sehr langen Zeitraum an den Dienstleister binden.

Das erscheint den Compass-Experten nicht ratsam: Der CIO gerate auf diese Weise in eine Abhängigkeit, die das Unternehmen letztlich teuer zu stehen komme. Denn durch den kontinuierlichen Preisverfall im Markt relativiere sich der vermeintliche Schnäppchen-Preis schon nach wenigen Jahren.

Ganz zu schweigen davon, dass der IT-Verantwortliche durch langfristige Verträge seine Entscheidungsfreiheit in strategischen Fragen einengt. Die Folgen schildert Jörg Hild, Geschäftsführer der Compass Deutschland GmbH, folgendermaßen: "Heute ist das Unternehmen Herr seiner Investitionsentscheidungen, künftig liegen beispielsweise Technologie-Upgrades nicht mehr allein in seiner Hand." Anpassungen der Geschäftsprozesse oder IT-Architekturen sind in den Verträgen meist nicht vorgesehen. Sollten sie während der Laufzeit notwendig werden, so zieht das weitere Kosten nach sich. Unter dem Strich schmilzt der angepeilte Gewinn dann schnell dahin.

"Über Outsourcing nur unter Kostenaspekten zu entscheiden war noch nie richtig, und das wird es auch in der gegenwärtigen Krise nicht," so das Fazit von Compass-Geschäftsführer Hild. (qua)