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Vorläufiges Insolvenzverfahren gegen Lipro

20.08.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Unter anderem zwei Krankenkassen und eine ehemalige Mitarbeiterin, die wie auch die übrigen Angestellten seit Mai kein regelmäßiges Gehalt mehr erhalten haben, haben ein Insolvenzverfahren gegen die Berliner Lipro AG, Anbieter betriebswirtschaftlicher Standardsoftware, gestellt. Das Volumen der Forderungen beläuft sich laut Unternehmenssprecher Roy Wenske auf rund 400.000 Mark.

Lipro will nach eigenen Angaben in den kommenden zwei Wochen, in denen man eine Entscheidung vom Amtsgericht Charlottenburg erwartet, mit den Gläubigern verhandeln. Das drohende Verfahren schreckt laut Wenske Investoren ab, die angeblich zwei Millionen Mark in Lipro hätten stecken wollen. "Die wollen in ein Unternehmen investieren, nicht in einen Insolvenzverwalter", klagt der Firmensprecher. Das Geld brauche Lipro dringend, denn die Krise am Neuen Markt habe eingeplante Finanzierungsrunden durch Kapitalmaßnahmen unmöglich gemacht.

Detlef Zelinski von der Interessenvertretung der 150 Mitarbeiter erklärte gegenüber der Agentur "vwd", er glaube an das Produkt von Lipro und dessen Marktchancen. Die Chance auf eine Einigung mit den Antragstellern sieht Zelinski im Gegensatz zu Wenske allerdings skeptisch.