Umsatz und Betriebsgewinn steigen

Vodafone wächst weiter

06.06.2003
MÜNCHEN (CW) - Vodafone, weltweit die Nummer eins der Mobilfunkbetreiber, hat das vergangene Geschäftsjahr (Ende: 31. März) mit soliden Zahlen abgeschlossen. Lediglich hohe Abschreibungen und ein gesättigter Markt in Europa dämpfen die Euphorie.

Mit der Bilanz des vergangenen Geschäftsjahres hat Vodafone-Chef Christopher Gent seinem designierten Nachfolger Arun Sarin ein stabiles Fundament für die kommenden Jahre gelegt. Allerdings dürfte es der neue Topmanager deutlich schwerer haben, die Wachstumskurve ähnlich steil ansteigen zu lassen wie einst Gent. Das Problem sind die gesättigten Märkte in Europa mit einer Handy-Verbreitung von angeblich rund 80 Prozent, in denen kaum noch Neugeschäft möglich ist und wo sich die stürmische Mobilfunkrevolution inzwischen zu einer sanften Evolution gewandelt hat.

Konnte Vodafone seinen Umsatz im abgeschlossenen Geschäftsjahr noch um 33 Prozent auf 42 Milliarden Euro steigern, erwartet der Konzern für das laufende Jahr lediglich ein Wachstum von "mindestens zehn Prozent". Die stattlichen 33 Prozent erklären sich indes vornehmlich mit Zukäufen und der Aufstockung von Beteiligungen; ohne diese wären die Umsätze vergangenes Jahr nur um gut zehn Prozent gestiegen. Die Zahl der Kunden kletterte weltweit um 18 Prozent auf knapp 120 Millionen.

Auch das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) konnte sich im letzten Jahr unter Gents Ägide sehen lassen. Es wuchs um 40 Prozent auf rund 15,5 Milliarden Euro. Unter dem Strich blieb jedoch ein Nettoverlust von 13,3 Milliarden Euro, der vornehmlich durch Goodwill-Abschreibungen hervorgerufen wurde. Immerhin fiel das Nettominus deutlich geringer als im Vorjahr aus, als Vodafone mehr als 22 Milliarden Euro Verlust gemeldet hatte. Der freie Cashflow konnte gegenüber dem Vorjahr um 119 Prozent auf 7,2 Milliarden Euro gesteigert werden, die Dividende wurde um knapp 15 Prozent heraufgesetzt.

Auch die deutsche Niederlassung Vodafone D2 steigerte ihren Umsatz gegenüber dem Vorjahr, nämlich um 13 Prozent auf umgerechnet rund 7,4 Milliarden Euro. Das Ebitda wuchs um zehn Prozent auf 3,2 Milliarden Euro. Die Ebitda-Marge ging von 44,8 Prozent auf 43,4 Prozent zurück. Laut Vodafone D2 stieg die Kundenzahl gegenüber dem Vorjahr um sieben Prozent auf 22,9 Millionen, dabei erhöhte sich der Anteil von Vertragskunden um vier auf 47 Prozent. (ajf)