Deutschland schwächer

Vodafone wächst und bekräftigt Prognose

24.07.2009
Der britische Mobilfunkkonzern Vodafone trotzt der Wirtschaftskrise: Nach einem Umsatzanstieg hält die Vodafone Group an ihrer Prognose fest.
Vodafone-Chef Vittorio Colao
Vodafone-Chef Vittorio Colao
Foto: Vodafone

Der Umsatz stieg in dem Ende Juni ausgelaufenen ersten Geschäftsquartal vor allem dank positiver Währungseffekte und zusätzlicher Anteile an der südafrikanischen Vodacom um 9,3 Prozent auf 10,74 Milliarden britische Pfund (umgerechnet 12,5 Milliarden Euro), wie Vodafone am Freitag mitteilte. In Deutschland erwirtschaftete der Telefonanbieter im abgelaufenen Quartal dagegen weniger als im Vorjahr.

Insgesamt soll der operative Gewinn im laufenden Geschäftsjahr weiter bei elf bis 11,8 Milliarden Pfund liegen. Auch sein Ziel, bis 2011 eine Milliarde Pfund an Kosten zu sparen, verfolgt Vodafone weiter. Mehr als 65 Prozent der Kostenersparnis soll bis Ende 2009 erzielt werden.

Deutschland leidet unter Regulierung und Reisezurückhaltung

Maßgebliche Gründe für den Umsatzrückgang in Deutschland seien stärker regulierte Preise im Mobilfunk und weniger Gespräche im Ausland. Die wirtschaftliche Lage wirke sich auf das Reiseverhalten der Geschäftskunden aus, die entsprechend weniger im Ausland telefonierten, teilte das Unternehmen mit. Außerdem hatten die Regulierungsbehörden in Deutschland und der EU Gebühren für Gespräche aus anderen Mobilfunknetzen und im Ausland gesenkt.

Die Serviceumsätze, die sich unter anderem aus Telefonaten und Datendiensten zusammensetzen, sanken in Deutschland um 4,8 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Deutlich gestiegen war lediglich die Nachfrage nach mobilen Datendiensten. Die Zahl der Mobilfunkkunden fiel um rund eine halbe Million auf 34,9 Millionen. Nach wie vor ist Vodafone die Nummer zwei auf dem deutschen Mobilfunkmarkt hinter T-Mobile. Die Zahl der DSL-Kunden wuchs um 81.000 - insgesamt nutzen 3,3 Millionen Kunden DSL von Vodafone.

"Wir sehen nach wie vor gutes Wachstum in Indien und Südafrika", sagte Vodafone-Chef Vittorio Colao. In Europa leidet Vodafone jedoch weiterhin unter dem harten Wettbewerb. Dort stiegen die Umsätze zwar dank des starken Euro gegenüber dem Pfund. Auf organischer Basis fielen die Serviceumsätze aber schwächer aus - denn die Briten leiden wie ihre Wettbewerber unter dem harten Preiskampf im Mobilfunk. Vor allem in Großbritannien und Spanien litten die Umsätze. Nur in Italien und den Niederlanden konnte Vodafone wachsen.

Außerhalb von Europa profitierte Vodafone von seiner breiten regionalen Aufstellung. In Südafrika legten die Serviceumsätze um 5,2 Prozent zu. In Indien wuchsen sie bei konstanten Währungen um 23 Prozent. Das US-Gemeinschaftsunternehmen Verizon Wireless gewann 1,1 Millionen neue Kunden. Insgesamt gewann Vodafone in seinem ersten Geschäftsquartal acht Millionen Kunden und kam so weltweit auf 315,3 Millionen. (dpa/tc)