Zum Mai würden zwei Handys auf den Markt kommen, mit denen TV-Bilder empfangen werden könnten, sagte ein Vodafone-Sprecher am Samstag in Düsseldorf auf Anfrage. Mit den Geräten könne das digitale DVB-T-Signal empfangen werden, dass die analoge Übertragung ablöst. Der Dienst sei kostenfrei. "Damit kommt echtes Fernsehen auf das Handy, wie man es aus dem Wohnzimmer kennt", sagte der Sprecher. Die Fußball-EM in Österreich und der Schweiz startet im Juni.

Auch T-Mobile will im Mai starten. "Sportliche Großereignisse machen solche Dienste interessant", sagte eine Sprecherin der Telekom-Mobilfunktochter. Zu finanziellen Details machte sie keine Angaben. Vodafone startet mit zwei Geräten, eines von LG und eines von Gigabyte. Der (subventionierte) Handy-Preis werde bei über 100 Euro liegen, sagte der Sprecher.

Die Entscheidung für DVB-T ist eine Schlappe für die EU-Kommission und das von Medienkonzernen dominierte Konsortium Mobile 3.0, die sich für den mobilen Standard DVB-H ausgesprochen hatten. DVB-H ist speziell auf Mobiltelefone zugeschnitten, soll aber kostenpflichtig sein. Die Verarbeitung des DVB-T-Signals erfordert eine höhere Rechnerleistung, weswegen die Batterie der Handys stärker belastet wird. Die Geräte seien mittlerweile aber so leistungsfähig, dass ohne Qualitätsabschlag DVB-T verwendet werden könne, sagte der Vodafone-Sprecher. (dpa/tc)