Visionen ueber die kuenftige DV-Landschaft Parallel Processing wird sich auf Gruppenebene durchsetzen

28.01.1994

FRAMINGHAM (IDG) - Aufgrund des ungebrochenen PC-Booms nehmen amerikanische Branchenkenner an, dass sich eine Parallelprozessor- Architektur im Desktop-Bereich mit seinen kommerziellen Anwendungen schon in drei Jahren etablieren wird. Urspruenglich war die Prognose von mindestens fuenf Jahren ausgegangen.

Der Absatz leistungsstarker PCs ist unveraendert hoch und schlaegt sich fuer das Jahr 1993 in den USA mit geschaetzten zwoelf bis 13 Millionen Einheiten nieder. Als Folge dieses anhaltenden Trends etablieren sich im Unternehmensbereich vernetzte Strukturen fuer Arbeitsgruppen sowie PCs als Abteilungsrechner, sei es als File-, Drucker- oder Applikations-Server. Nach Meinung von Charles Babcock, Redakteur der CW-Schwesterpublikation "Computerworld", soll diese Entwicklung hin zu kleineren Gruppen fuehren, bei denen ein Server kuenftig etwa zehn PCs bezueglich der Administration, der Anwendungen und saemtlicher Netzfunktionen unterstuetzen wird. Diese Vision beinhaltet auch den Wechsel von der sequentiellen Datenverarbeitung zu MPP-Systemen (Massively-parallel Processing) mit Low-cost-Komponenten. Auch Bill Hogan, Consultant beim US- Marktforschungsunternehmen RCI Ltd., sieht fuer MPP-Rechner auf Abteilungsebene eine Zukunft: Zahlreiche Anwendungen im kommerziellen Bereich seien bereits heute fuer das Parallel Processing geradezu praedestiniert.

Der Grundstein fuer einen Durchbruch der MPP-Architektur auf breiter Front wurde laut Babcock bereits im letzten Jahr gelegt, als sich Branchengroessen wie IBM, Intel und Oracle zu dieser Technik bekannten. Softwareseitig gilt es nun, die ersten MPP- Tools bereitzustellen. Bei den Programmiersprachen fuer eine parallele Entwicklungsumgebung setzt Babcock eher auf Fortran, waehrend Hogan mehr zu C tendiert. Obwohl fuer "Parallel-C" noch keine Standardisierung vorliegt, operieren Programmierer bereits jetzt mit den erforderlichen Erweiterungen. Hogan nimmt an, dass die ersten parallel arbeitenden Compiler noch in diesem Jahr fertiggestellt werden.

Um eine parallelisierte Datenverarbeitung auf Applikationsebene vorzunehmen, stehen IS-Managern erste Werkzeuge zur Verfuegung. Nun gelte es, so Hogan, rein parallel arbeitende Anwendungen zu entwickeln.