Weltraumpläne von Sir Richard Branson geplatzt

Virgin Orbit meldet Konkurs an

05.04.2023
Von Redaktion Computerwoche
Die Raketenfirma Virgin Orbit des britischen Milliardärs Sir Richard Branson hat in den USA Konkurs angemeldet und Gläubigerschutz nach Chapter 11 beantragt.
Virgin Orbit hat Konkurs angemeldet.
Virgin Orbit hat Konkurs angemeldet.
Foto: Virgin Orbit

Das Triumvirat der egozentrischen, weltraumsüchtigen Milliardäre - bestehend aus Elon Musk, Jeff Bezos und Sir Richard Branson - ist um einen Player ärmer. Wie die BBC berichtet, hat Bransons Unternehmen Virgin Orbit jetzt in den USA Konkurs angemeldet.

Keine Investoren

Erst letzte Woche hatte das Unternehmen bekanntgegeben, dass es 85 Prozent seiner Mitarbeiter entlasse. Zudem hatte man den Betrieb bereits vor Wochen eingestellt. Zum Konkurs entschloss man sich, da die verzweifelte Suche nach neuen Investoren ohne Erfolg blieb.

Chapter 11 beantragt

Gleichzeitig hat das Unternehmen in den USA Gläubigerschutz nach Chapter 11 beantragt, um seine finanziellen Probleme anzugehen. Im September 2022 hatte das Unternehmen offiziell Schulden in Höhe von 153,5 Millionen Dollar angegeben.

Mehr als eine Milliarde verbrannt

Virgin-Orbit-Rakete unter der Tragfläche eines Jumbo-Jets.
Virgin-Orbit-Rakete unter der Tragfläche eines Jumbo-Jets.
Foto: Virgin Orbit

Des Weiteren teilte das Unternehmen mit, dass Virgin Investments, ein Teil der Virgin Group, 31,6 Millionen Dollar an neuem Geld bereitstellen würde. Damit soll Virgin Orbit bei der Suche nach einem Käufer geholfen werden. Insgesamt soll Branson in das Unternehmen mehr als eine Milliarde Dollar gesteckt haben.

Den Untergang des Unternehmens läutete neben der finanziellen Schieflage auch der Fehlstart einer Rakete vom britischen Weltraumbahnhof Cornwall ein. Anfang des Jahres sollte von dort eine Rakete von einem modifizierten Jumbo-Jet aus starten. Damit könnten sich auch die britischen Pläne, Cornwall zu einem Weltraumbahnhof von internationaler Bedeutung auszubauen, als Makulatur erweisen.

Weltraum-Spinnerei vs. Klimaschutz

Dieser Fehlstart ist jetzt nicht unbedingt die beste Werbung, um neue Investoren zu finden. Zumal die Weltraum-Spinnereien einiger Milliardäre in einer Zeit, in der alle Welt über den Klimawandel diskutiert und Investoren verstärkt auf Nachhaltigkeit achten, anachronistisch anmuten.