Der Schnittpunkt liegt bei 350 000 Seiten

Vieles spricht für COMM-Büros

12.09.1975

MÜNCHEN - "Wir haben unsere Preisliste abgeschafft, nachdem wir feststellen mußten, daß die liebe Konkurrenz uns ständig unterbot", beantwortet Valentin Link, Geschäftsführer des Servicebetriebs Data-Informatic Datenverarbeitungsgesellschaft mbH, München, die CW-Frage nach der Preispolitik der COM-Büros. "Was nicht heißen soll, daß wir aufgehört haben, zu kalkulieren", fährt er fort.

Nur geschehe das heute projektweise. Womit über die Möglichkeiten, die ein COM-Interessent hat, den Preis mitzugestalten, eigentlich alles gesagt ist. Denn die Kosten stehen nun mal unter den Auswahlkriterien an erster Stelle, wenn die Entscheidung "eigene COM-Anlage oder COM-Service" zu treffen ist.

Das mag aus der Sicht der Dienstleistungsbranche unangenehm sein - "guter Service und gute Qualität sollten ihren Preis wert sein" - ist aber solange nicht aus der Weit zu schaffen, als es überkapazitäten gibt, die viele Unternehmen zwingen, zu Selbstkosten und sogar darunter COM-Dienstleistungen anzubieten.

Für COM-Service spricht, daß in der Mehrzahl der Anwendungen das Anfangsvolumen nicht ausreicht, um eine eigene Anlage auszulassen.

Schnittpunkt bei 350 000 Seiten

Als Faustregel gilt, daß der Durchschnittspreis für eine Seite COM-Output im Service etwa 3,5-4,0 Pfennig beträgt. So daß der Schnittpunkt, an dem eigene Anlagen und Service pari stehen, zwischen 350 000 und 500 000 Seiten liegt. Dabei muß man für die "In-Haus-Installation" monatliche Kosten in Höhe von 12 500-17 000 Mark ansetzen. Bei dieser Rechnung werden lediglich die Fixkosten berechnet und andere Faktoren, wie Material, Vorbereitung und Nachbehandlung außer Betracht gelassen.

Buch mit sieben Siegeln

Ein weiterer Grund, den Service zu nutzen, liege - nach Ansicht von Link - darin, daß der Umgang mit dem Mikrofilm den meisten EDV-Spezialisten "ein Buch mit sieben Siegeln sei". Der Umgang mit dem Mikrofilm kann im COM-Service geübt werden, ohne ein Investitionsrisiko einzugehen.

Der Anwender lernt:

- die tatsächlichen Fähigkeiten der Hardware kennen,

- die Grenzen der Software auszuloten,

- Er kann die geplante Organisation ohne Zeit- und Kostendruck durchspielen.

Als nicht zu unterschätzenden Vorteil von "Außer-Haus-COM" nennt Link auch die Sicherheit gegen Geräteausfall: "Die Zahl der Anwendungen, bei denen zwei oder mehr eigene Anlagen eingesetzt werden müssen, wird relativ gering sein."

Drei Sicherheitsstuten

Dem Argument, daß von COM-Büros eine Geheimhaltung nicht gewährleistet werden könne, begegnet der Data-Informatic-Mann mit dem Hinweis auf drei Sicherheitsstufen, die in seinem Haus bestünden:

1. Vereidigtes Personal.

2. Kontrolle bei der Verfilmung durch Kundenmitarbeiter.

3. Closed shop-Betrieb.

Der COM-Service befinde sich, so Link, auf einem derart hohen technischen Stand, daß der Anwender nicht zögern solle, das Angebot kritisch zu prüfen. Welche Einsparungen gegenüber der herkömmlichen Ausgabe auf Papier möglich sind, läßt sich mit hinreichender Genauigkeit errechnen (Abb.: Erhebungsbogen). Link: "Die Kostenvorteile sind so groß, daß Materialkosten der Mikroverfilmung als Bagatelle erscheinen."