Viel Frustration auf dem Weg nach oben

04.08.2005
Der Management-Nachwuchs ist unzufrieden, wie eine aktuelle Studie zeigt.

Am wenigsten beherrschen junge Führungskräfte es, Privatleben und Arbeit in Einklang zu bringen, gefolgt vom Mangel an angemessener Risikobereitschaft. Dies ergab eine aktuelle Studie des Beratungsunternehmens Comteam aus Gmund am Tegernsee unter 300 jungen Managern, die sich zu ihrer aktuellen Situation äußerten. Auch bei der Teamführung, der Entwicklung der eigenen Persönlichkeit und der Fähigkeit zum lösungsorientierten Verhandlungsstil erkennen die jungen Manager Nachholbedarf. Ihre Stärken sehen sie dagegen im fachlichen Know-how.

Von ihren erfahrenen Kollegen können die Jungen laut Studie wenig lernen. Denn diese führen über Druck und Kritik. Zu kurz kämen dabei Förderung und Anerkennung. Daran änderten auch Unternehmensleitlinien wenig. So existiert laut Comteam in drei Viertel der Betriebe der Befragten ein offizielles Führungsbild. 70 Prozent der Befragten gaben indes an, dass es ihr Verhalten nicht beeinflusse. Auch die in den Leitlinien festgeschriebenen Werte würden nur unzureichend gelebt. Schlechte Noten erhielten die Unternehmen unter den Gesichtspunkten Vereinbarkeit von Beruf- und Privatleben, Ehrlichkeit und Integrität.

Defizite sehen die Nachwuchschefs auch in der Vorbereitung auf ihre Aufgaben. Mehr als die Hälfte der Studienteilnehmer empfinden die Maßnahmen zur Förderung und Weiterentwicklung als unzureichend. Am dringendsten wünschen sie sich individuelle Beratung durch Coaching, wenig Interesse zeigen sie an internen Führungstrainings. Doch gerade solche Veranstaltungen sind recht häufig, gefolgt von internen Fachseminaren und Lernen in Projekten. Coaching landet lediglich auf Platz neun. "Nur ein Fünftel der internen Führungsprogramme sind auf die spezifische Situation im Unternehmen abgestimmt", bemängelt Comteam-Vorstand Lorenz Forchhammer. (hk)