"Very Last Minute"-Buchung ist nicht immer billiger

08.08.2007
Von pte pte
Die Reisebuchung nur wenige Tage vor der Abreise - auch "Very Last Minute" genannt - ist nicht immer supergünstig. Das gilt vor allem für die Hauptsaison. In der Periode Juli und August bleibt immer noch die Hochsaison-Regel "Wer früher bucht, zahlt weniger" bestehen. Um als kurzentschlossener Reisender doch auf die Rechnung zu kommen, sollten einige wesentliche Punkte beachtet werden, raten die Experten.

"In der Branche spricht man bei der Buchung in einem Zeitraum von drei bis sechs Tagen vor der Abreise von 'Very Last Minute' oder 'Super Last Minute'. In Reisebüros wird die Schnellbuchung vor allem in den Sommermonaten sehr gut angenommen. Im Online-Bereich dagegen ganzjährig", so Rainer Schmidt-Renner, der sowohl für die Leitung des stationären als auch des Online-Reisebüros http://www.ab-in-den-urlaub.de verantwortlich zeichnet, gegenüber pressetext. Zu den am häufigsten gebuchten Zielen in diesem Bereich zählen Destinationen in der Türkei, Griechenland und Ägypten.

Der Experte rät im pressetext-Interview jedenfalls dazu, bei Very-Last-Minute-Buchungen auf einige Punkte genau zu achten. "Zunächst heißt superspontan nicht in jedem Fall superpreiswert. Für die Hochsaison gelte nach wie vor die Regel, dass der Frühbucher günstiger fährt. Wer zum Beispiel im Juli oder August sofort verreisen will, spart im Gegensatz zu Last Minute eher selten. Die "extrem knappe Variante" fordere beim Kunden in verschiedenen Bereichen etwa in Sachen Reisedauer und Abflughafen außerdem noch mehr Spontaneität und Flexibilität. Der Experte gibt auch zu bedenken, dass abseits der Hauptsaison bei "Very Last Minute" erhebliche Vergünstigungen möglich sind. "Da sind die freien Hotelzimmer und Flugzeug-Sitze verglichen mit der Nachfrage deutlich höher. Die Preise können hier bis zu 65 Prozent unter den Katalogangeboten bzw. bis zu 20 Prozent unter den Lastminute-Preisen liegen."

In punkto Sicherheit - also bei Reise-Krankenversicherung, Gepäckversicherung oder medizinischer Notfallshilfe - sollten Kurzentschlossene generell keinerlei Abstriche machen, rät Schmidt-Renner. "Der häufigste selbstverschuldete Fehler ist allerdings der Verzicht auf Reiserücktrittsversicherungen. Da sich Sommergrippe und Co meist ebenso 'Last Minute' einschleichen, raten wir von dieser Form des Sparens dringend ab."

"Die anhaltende Lust der deutschen Urlauber an der kurzfristig geplanten Reise offenbart sich im allgemeinen Buchungsverhalten", so Dominik Rossmann, Geschäftsführer des Marktforschungsinstituts Ulysses-Web-Tourismus http://www.web-tourismus.de . In der Studie "Last-Minute-Reisen 2006" kommt Rossmann zum Ergebnis, dass knapp die Hälfte aller Last-Minute-Reisenden zwei Wochen vor Abreise buchte, wohingegen nur 6,5 Prozent ganz spontan buchten und sofort verreisten. "18,6 Prozent aller Last-Minute-Reisenden buchten ihren Kurzfristurlaub zwei bis drei Tage vorher", so Rossmann. "Deutlich machte die Untersuchung auch, dass die Kunden 2006 durchschnittlich deutlich mehr für ihre Last-Minute-Reise ausgaben als 2005. Die Länge der Last-Minute-Reise blieb mit durchschnittlich 8,5 Tagen in etwa gleich." Die durchschnittlichen Tagesausgaben stiegen im Vergleich zu 2005 um etwa 16 Prozent auf durchschnittlich 483,2 Euro pro Reise.

Generell sei die Buchungslage der Sommersaison 2007 gut, betont Schmidt-Renner. Pauschalreisen liegen bei der Buchungsplattform immer noch an erster Stelle. "Die am häufigsten gebuchten Destinationen sind in diesem Jahr Mallorca, gefolgt von der Türkei, Ägypten, Norditalien, Kanaren und Griechenland." Die durchschnittliche Reisedauer betrage zwischen einer und zwei Wochen. "Deutlich bemerkbar ist auch, dass die Kunden wieder mehr Geld für ihren Urlaub ausgeben als in den Jahren zuvor", so Schmidt-Renner. Dabei werde vor allem mehr Wert auf die Qualität der Unterkünfte gelegt. (pte)