Zahl der Jobofferten hat sich fast verdoppelt

Verlage entpuppen sich als Alternative für DV-Profis

21.06.1996

Fast ausnahmslos in allen Berufen der Informations- und Kommunikationstechnik suchten die Unternehmen Mitarbeiter. Das zeigt zumindest die Auswertung des EMC Medienservice, Hamburg, von Jobofferten in 40 Tageszeitungen. Selbst bei Operatoren stieg das Angebot von 94 auf 158 Jobs. Lediglich bei RZ-Chefs tendiert es zunehmend gegen Null. Ganze sieben Inserate zählten die EMC- Mitarbeiter für diese Position. Da sieht es für die Org./DV-Leiter schon wesentlich besser aus 268mal (Vorjahreszeitraum 150) schrieben Unternehmen diese Stelle aus.

Am dringendsten jedoch benötigten die Betriebe Software- Entwickler, Systemspezialisten sowie Vertriebsprofis, an die sich etwa die Hälfte der Angebote richtete. Den größten Zuwachs verzeichneten die Angebote für Netzwerk- und Kommunikationsexperten (von 440 auf 1031) sowie Datenbankprofis (von 97 auf 384). Aber auch die freien Arbeitsplätze für Projektleiter haben stark zugenommen, von 391 auf 919.

Etwas weniger als die Hälfte der Anzeigen schalteten die Software- und Beratungshäuser. Einen stark steigenden Bedarf an Computerfachleuten vermeldet nach wie vor die Telekommunikationsbranche - von 299 Stellen auf 693. Dazugekommen sind in den letzten Wochen auch die Verlagshäuser. Die Zahl der gesuchten Computerfachleute wuchs kräftig - von 144 auf 346. Das hängt mit dem großen Engagement einiger Verlage ab, die ihr elektronisches Geschäft ausbauen und dafür Informatiker benötigen (siehe CW Nr. 24 vom 14. Juni 1996, Seite 55: "Qualifizierte Newcomer haben beste Chancen auf dem Arbeitsmarkt"). Das gleiche gilt für die Banken.

Aber auch staatliche Institutionen wie Behörden, Hochschulen und Versorgungsunternehmen haben erkannt, daß eine schlanke Verwaltung ohne DV nicht auskommt. Hier stiegen die Angebote von 596 auf 996. Der Maschinenbau scheint seine schwerste Zeit hinter sich zu haben, denn er stellt zumindest Datenverarbeiter ein. Suchten die Betriebe dieser Branche in den ersten fünf Monaten des Vorjahres nur 198 DV-Profis, so sind es 1996 immerhin 412.