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Veritas schreibt mehr Verlust, aber übertrifft Erwartungen

30.01.2002
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der auf Speicher-Management-Lösungen spezialisierte Anbieter Veritas Software hat in seinem vierten Geschäftsquartal 2001 einen Nettoverlust von 204,3 Millionen Dollar oder 51 Cent je Aktie ausgewiesen. Damit stieg das Defizit um 63,6 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum (minus 124,9 Millionen Dollar oder 31 Cent pro Anteilschein). Ohne die Berücksichtigung von Sonderbelastungen unter anderem für Akquisitionskosten meldete das US-Unternehmen jedoch einen Gewinn von 15 Cent je Aktie und lag so um zwei Cent über den Erwartungen der Analysten. Beim Umsatz konnte Veritas leicht von 370,1 auf 374,4 Millionen Dollar zulegen. Die Wallstreet-Experten hatten im Durchschnitt mit Einnahmen von lediglich 358 Millionen Dollar gerechnet.

Im gesamten Geschäftsjahr 2001 verbuchte Veritas einen Nettoverlust von 651 Millionen Dollar und damit um 31 Millionen Dollar mehr als im Vorjahr. Die Einnahmen kletterten im Jahresvergleich um 24 Prozent auf 1,5 Milliarden Dollar.

Für das laufende erste Geschäftsquartal 2002 hat die Softwareschmiede ihre Prognosen erhöht und rechnet nun mit Einnahmen zwischen 365 und 370 Millionen Dollar. Zuvor hatte Veritas einen Umsatz von 355 Millionen Dollar anvisiert.

Trotz allem reagierten die Anleger enttäuscht auf die Nachrichten: Das Veritas-Papier sank am gestrigen Dienstag im nachbörslichen Handel um 6,6 Prozent auf 43,10 Dollar. Die Investoren hatten aufgrund der Auswirkungen des 11. September 2001 offensichtlich eine höhere Nachfrage nach den Backup-Systemen von Veritas und somit bessere Zahlen erwartet. "Wir haben durch die Terrorattacken nicht viele neue Aufträge bekommen", erklärte Veritas-Finanzchef Ken Lonchar. Er glaubt jedoch, dass die Auftragslage bald besser wird. Die Unternehmen benötigten noch etwas Zeit, um wieder größere Entscheidungen zu IT-Investitionen zu treffen. (ka)