EU-Industriekommissar

Verheugen sieht keine Chance auf EU-Hilfe für Qimonda

03.02.2009
EU-Industriekommissar Günter Verheugen (SPD) sieht keine Hilfsmöglichkeit der Europäischen Union für den insolventen Chiphersteller Qimonda.

"Niemand kann ein Unternehmen retten, das sein Eigentümer nicht retten will", sagte Verheugen der in Dresden erscheinenden "Sächsischen Zeitung" (Dienstag). Sachsens Wirtschaftsminister Thomas Jurk (SPD) hatte dagegen am Montag vor dem Hintergrund der Insolvenz der Infineon-Tochter EU-Hilfen für die europäische Chipindustrie gefordert. "Wenn ein Unternehmen nicht mehr an einen Standort glaubt, dann sind in einer Marktwirtschaft die Würfel gefallen", sagte Verheugen.

Die sächsische Landesregierung habe ihn erst im Januar 2009 auf eine Hilfe für Qimonda angesprochen, aber nicht auf eine langfristige Strategie, sondern auf Möglichkeiten einer kurzfristigen Rettung. "Ganz generell gilt, das gemeinschaftliche Fördermittel nicht für eine Unternehmensrettung eingesetzt werden dürfen", sagte Verheugen.

Das Quimonda-Firmengelände in Dresden
Das Quimonda-Firmengelände in Dresden
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Heute wollen in Dresden Mitarbeiter von Qimonda für die Rettung des Chipherstellers demonstrieren.

Betroffen von der Insolvenz sind in Dresden rund 3200 Mitarbeiter, im Werk München sind es etwa 1200. Weltweit arbeiten bei Qimonda rund 12.000 Menschen. (dpa/tc)