Europäische Softwarestandards nehmen Gestalt an

Verbund implementiert Normen für SW-Entwicklungsumgebungen

24.04.1992

MÜNCHEN (pi) - Zusammen mit vier anderen Unternehmen und Organisationen vertritt das Münchner Softwarehaus Softlab die deutschen Belange im Rahmen eines europäischen Projekts zur Implementierung von Standards für Software-Entwicklungsumgebungen.

Neben Softlab nehmen unter anderem das Aachener Systemhaus GEI und die Einrichtung für Software und Systemtechnik der Fraunhofer-Gesellschaft Berlin, am europäischen Verbundprojekt EEP teil, das im November letzten Jahres gestartet wurde. EEP steht für Eureka ECMA-PCTE und geht auf eine Initiative der europäischen Agentur für Forschungskoordination, Eureka, zurück.

Die im Verband European Computer Manufacturing Association (ECMA) zusammengeschlossenen DV-Hersteller hatten 1990 einen Schnittstellenstandard für Software-Entwicklungsumgebungen definiert. Diese Norm Portable Common Tools Environment (PCTE) soll im EEP-Projekt auf Entwicklungsplattformen implementiert werden. Für die Implementierung sind in einer ersten Phase drei Entwicklungsplattformen vorgesehen, je eine aus Frankreich, Großbritannien und Deutschland. Die deutsche Plattform wird auf dem Unixbasierten Maestro II von Softlab aufbauen. Nach der Implementierung der PCTE-Norm wird Maestro II neben dem Industriestandard AD/Cycle Repository Manager von IBM dann auch den offenen Systemstandard PCTE unterstützen.

Das Systemhaus GEI will wegen seiner langjährigen CASE-Erfahrung mit der Entwicklungsumgebung Promod-Plus schwerpunktmäßig bei der Umsetzung von Benutzererfahrungen sowie bei der Erstellung von Testumgebungen und Benchmarks mitarbeiten. Aufgabe der Fraunhofer-Einrichtung ist es, die Weiterentwicklung des Standards hin zu objektorientierten Systemen voranzutreiben und dabei die Konzepte für klassische Datenbanksysteme einzubeziehen.