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Venture-Capital-Firmen entdecken China und Indien

23.06.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - An der zunehmenden Globalisierung wollen auch Risikokapitalgeber mitverdienen. Wie eine Umfrage von Deloitte & Touche und dem US-Branchenverband National Venture Capital Association (NVCA) ergab, wird in den kommenden fünf Jahren ein Großteil der Venture-Capital- (VC-) Dollars in heimische Startups fließen. Gleichzeitig planen jedoch viele Risikokapitalgeber, ihre Investitionen in China und Indien deutlich auszuweiten. Aus Sicht der Geldgeber sind die Regionen wegen des großen IT-Know-how mittlerweile reif für Investitionen.

"Die USA exportiert Unternehmertum", erklärt Markt Jensen, Partner und National Director von Deloittes Venture Capital Services Group, in einer Stellungnahme: "Menschen kommen von überall her in die Vereinigten Staaten, sammeln hier Markterfahrung und gründen mit diesem Wissen zuhause eigene Firmen." Die Investoren folgten diesen Entrepreneuren, egal woher sie stammen.

In der Umfrage bekundeten 20 Prozent der US-Risikokapitalgeber ihr Interesse, in den nächsten fünf Jahren in China zu investieren. Immerhin 18 Prozent erwägen, Geld in indische Startups zu stecken. Als weitere interessante Regionen wurden Kanada, Mexiko und Kontinentaleuropa (jeweils 13 Prozent) sowie Israel (zwölf Prozent) und Großbritannien (elf Prozent) genannt. Insgesamt beabsichtigen 20 Prozent der US-amerikanischen VCs ihre Auslandsinvestitionen zu steigern. "Die meisten US-Risikokapitalgeber besitzen eine internationale Strategie", erklärte NVCA-President Marc Heesen. "Wenn eine Firma nicht selbst im Ausland investiert, fahren zumindest die von ihnen geförderten Startups eine globale Strategie." (mb)