Venture Capital

22.10.1999
Die häufigsten Fragen zum Thema

Was ist Venture Capital?

Venture Capital (VC), hierzulande auch Risiko- oder Wagniskapital genannt, ist Eigenkapital, das jungen Unternehmen in Wachstumsbranchen für den Start und/oder die Expansion zur Verfügung gestellt wird. Man unterscheidet dabei zwischen privaten VC-Gesellschaften (die entsprechende Beteilgungs-Fonds privater und/oder institutioneller Anleger managen), staatlichen Beteiligungsgesellschaften und Finanzierungsgesellschaften von Industrieunternehmen.

Was ist der Unterschied zwischen einem Bankkredit und Venture Capital?

Bei einem Bankkredit handelt es sich um Fremdkapital, das der Unternehmer nur gegen Sicherheiten erhält. Venture Capital hingegen ist haftendes Eigenkapital, das dem Unternehmer von Investoren zur Verfügung gestellt wird. Dafür erhält der Investor Anteile (in der Regel ist dies eine Minderheitsbeteiligung) am Unternehmen und partizipiert an den laufenden Gewinnen und an der Wertsteigerung des Unternehmens. Venture Capital wird deshalb auch nicht zurückbezahlt, sondern fließt im Erfolgsfall über die Veräußerung von Anteilen (zum Beispiel über Verkauf an Dritte oder einen Börsengang) an die Investoren zurück.

Wie geht es weiter, wenn der Businessplan für die VC-Gesellschaft interessant ist?

Es folgt die sogenannte "Due Dilligence", eine umfassende Prüfung des Unternehmens (inklusive Technologie- und Marktrecherchen) sowie intensive persönliche Gespräche. Sind dieses positiv, unterbreitet die VC-Gesellschaft ein Angebot über die Beteiligungskonditionen. Können sich Kapitalgeber und Gründer einigen, wird ein Vorvertrag geschlossen. Danach folgt die erweiterte Due Dilligence, bei der auch Anträge zur Co-Finanzierung durch staatliche Beteiligungsgesellschaften gestellt werden. Anschließend werden die Beteiligungsverträge ausgearbeitet und notariell besiegelt.

Woran erkennt man eine professionelle VC-Gesellschaft?

Einer der wichtigsten Punkte für die Auswahl ist das Branchen- und Fach-Know-how der VC-Gesellschaft. Nur wenn der Kapitalgeber Technologie und Marktpotential einschätzen kann, ist er auch in der Lage, mit dem Unternehmen eine entsprechende Wachstumsstrategie zu planen und umzusetzen. Unternehmensgründer in spe oder Firmeninhaber, die sich an VC-Gesellschaften wenden, sollten diese deshalb mindestens ebenso genau unter die Lupe nehmen, wie sie selbst mit ihrer Geschäftsidee auf dem Prüfstand stehen. Fragen Sie das Experten- und Branchenwissen detailliert ab! Lassen Sie sich Referenzkunden geben und fragen Sie dort nach deren Erfahrungen - vor allem im Hinblick auf die nach dem Investment notwendige laufende Management-Beratung und -Betreuung!