Software soll Normenprobleme lösen

VDE-Experten prognostizieren weltweit einsetzbares Handy

04.10.1996

Diese Mobiltelefone der dritten Generation werden laut Paul Baier, Leiter der VDE-Konferenz, neben der Übermittlung von Sprache auch Daten und Multimedia-Formate übertragen können. In ihrer Leistungsfähigkeit sollen sie heutige Handies bei weitem übertreffen, so der Fachmann. Er dämpfte allerdings die Hoffnung, daß es künftig zu einem weltweiten einheitlichen Standard kommen werde.

Derzeit gibt es in Europa, Amerika und Fernost noch unterschiedliche Normen. Ein in Deutschland gekauftes und eingesetztes mobiles Telefongerät läßt sich daher beispielsweise nicht in den USA verwenden. Aufgrund wirtschaftlicher Interessen werde es auch nicht zu einer einheitlichen Normierung kommen, vermutet Baier.

Diese Hürde sollen aber künftige Software-Erweiterungen beseite räumen. Programme, die ein Mobilfunkteilnehmer in sein Handy einspeisen kann, übernehmen die Anpassung an die verschiedenen Normen. Schon in den nächsten Jahren werden derartige Produkte am Markt erhältlich sein.

Ein großes Entwicklungspotential sehen Experten zudem in der Bandspreiztechnik. Dieses Verfahren, das seit den vierziger Jahren vor allem für militärische Zwecke entwickelt wurde, stellt eine optimale Übertragung nicht durch hohe Sendeleistungen, sondern durch die parallele Nutzung unterschiedlicher Frequenzen zur Verfügung. Die Technik ist allerdings nicht kompatibel zum heute in Europa verwendeten GSM-Standard. Dennoch werde auch die Weiterentwicklung von GSM verfolgt, konnte Baier heutige Handy- Besitzer beruhigen.