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VC-Finanzierung in Europa weiter rückläufig

07.11.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach einer Studie von Ernst & Young und der US-Marktforschungsfirma Ventureone ist die Höhe der VC-Investments in Europa im dritten Quartal auf 781 Millionen Euro gesunken. Der Studie zufolge wurden 58 Prozent der Gesamtsumme im dritten Quartal 2002 in Software- und Biotechnologie-Startups investiert, auch das Investment in junge Halbleiterfirmen legte etwas zu. Insgesamt ist die Höhe der VC-Gelder damit das siebte Quartal in Folge rückläufig. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum hatten Venture-Capital-Firmen noch 2,7 Milliarden Euro in europäischen Wachstumsunternehmen investiert, ein Jahr zuvor hatte die Summe sogar 4,6 Milliarden Euro betragen.

Die Entwicklung auf dem alten Kontinent ähnelt damit in etwa der in den USA, wo das VC-Investment im dritten Quartal mit 3,9 Milliarden Dollar auf ein Vierjahrestief gefallen ist (Computerwoche online berichtete). Der europäische VC-Markt sei sogar noch stärker eingebrochen, allerdings auch immer viel kleiner als in den USA gewesen, sagte Steve Harmston, Director European Research bei Venture One. Momentan konzentrieren sich die meisten VC-Firmen auf ihr bestehenden Portfoliofirmen, erklärte Harmston, da diese bereits Produkte am Markt hätten, entweder profitabel oder zumindest auf den Weg dahin seien. Dagegen sträubten sich Risikokapitalgeber wegen des aktuell hohen Risikos, in neue Startups zu investieren. Erschwerend käme hinzu, so Harmston, dass der klassische Exit Börsengang nahezu geschlossen sei. So gingen in den Monaten Juli bis September in Europa

nur zwei VC-finanzierte Firmen an die Börse. Der Marktforscher ist aber zuversichtlich, dass die Talfahrt des VC-Marktes nun vorbei sei. (mb)