COMPUTERWOCHE (MÜNCHEN) - Der oberste EU-Wettbewerbskommissar Karel van Miert geht davon aus, daß die US-amerikanischen Telekommunikationskonzerne MCI und Worldcom seiner Behörde demnächst neue Vorschläge zu ihrer geplanten Fusion vorlegen werden. Noch sei aber kein neues Angebot eingegangen. Die Unternehmen haben bis Anfang Juli Zeit, van Miert umzustimmen. Dieser hatte nach einem Gespräch mit der US-Kartellbehörde in Washington vor wenigen Tagen erklärt, er habe ernsthafte Bedenken gegen die Übernahme von MCI durch Worldcom. Auch den Verkauf der Internet-Abteilung für den Großhandel und die transatlantischen Verbindungen von MCI an Cable & Wireless für 625 Millionen Dollar hätten diese nicht ausräumen können. Der Telekommunikationskonzern hatte diesen Schritt in der Hoffnung gemacht, die Kartellbehörden für die geplante Übernahme in Höhe von 37 Milliarden Dollar günstig zu stimmen. Van Miert glaubt dennoch, daß der fusionierte Konzern eine weltweite Dominanz im Bereich der Internet-Backbones haben wird, da Worldcom mit Uunet bereits den größten Internet-Backbone-Anbieter besitzt.