Stadtwerke um Vertrieb ihrer Software bemüht:

Vadis-Anwender suchen noch Genossen

08.05.1981

WOLFSBURG - Das von den Stadtwerken Wolfsburg gemeinsam mit den Stadtwerken Braunschweig entwickelte und seit fünf Jahren laufende Verkaufs- Abrechnungs- Direktänderungs- Informationssystem Vadis ist den Kinderschuhen entwachsen. Und es hat alle Änderungen aus der Bundestarifordnung (BTO) und den Allgemeinen Versorgungsbedingungen (AVB) problemlos übernommen.

Neben Wolfsburg und Braunschweig wenden Vadis inzwischen auch die Städtische Betriebs- und Verkehrsgesellschaft mbH in Geilenkirchen, der Zweckverband Kommunale Datenzentrale Mettmann mit zwölf angeschlossenen Werken und das Rechenzentrum Rhein-Sieg-Kreis mit fünf angeschlossenen kleineren Wasserwerken an. Die Stadtwerke Wolfsburg AG waren also auch mit dem Vertrieb dieses für Siemens-Anlagen entwickelten Verfahrens erfolgreich tätig. Neben den Stadtwerken Wolfsburg ist natürlich Siemens am Einsatz von Vadis interessiert.

Entwickelt wurde das Verfahren für das Betriebssystem BS1000. Später wurde es von der Siemens AG in das Betriebssystem BS2000 umgesetzt, so daß es jetzt für beide Systeme einsetzbar ist.

Durch Anbieten einer weiteren Siemens-Anlage, Modell 7.531, die hauptsächlich für die Programmentwicklung eingesetzt wird und einen Verbund zur alten Rechenanlage, Modell 7.738 herstellen soll, wird die Pflege von Vadis im BS2000 und der gleichzeitige Betrieb im BS1000 möglich.

Als weitere Anwender von Vadis werden in Kürze dazukommen: Die Stadtwerke Bremerhaven AG (ab 1.1. 1983).

Die Stadtwerke Wolfsburg AC haben sich neuerdings verpflichtet Verfahren im Rahmen einer kürzlich gegründeten Anwendergemeinschaft zu pflegen. Zusammen mit der Städtischen Betriebs- und Verkehrsgesellschaft Bad Kreuznach und den Kreiswerken Heinsberg gründeten sie Anwendergemeinschaft für Vadis; diese wird später voraussichtlich im Zuge der Übernahme des Wolfsburger Verfahrens durch die Stadtwerke Bremerhaven AG und die Stadtwerke Dürren auf dann zunächst fünf Unternehmen erweitert. Obmann der Anwendergemeinschaft ist Anton Nordhausen, Direktor an den Kreiswerken Heinsberg.

Fünf unter einem Hut

Zu den Zielen dieser Gemeinschaft zählt, die Anzahl der Anwender zu erhöhen, das Verfahren weiter zu optimieren und durch Fortschreiben wie Weiterentwickeln die Aktualität von Vadis zu gewährleisten. Die Vadis-Anwender streben Arbeitsteilung für Aufgaben größeren Umfangs an.

Das Verfahren umfaßt neben der Abrechnung für Strom, Fernwärme (bei Fernwärme auch die AVB-gerechte Einzelabrechnung mit den Wohnungsinhabern - Mietern mit Hilfsgeräten, zum Beispiel Verdunstungsgeräten, Heißwasserzählern etc.), Gas, Wasser, auch die Abrechnung von Kanalbenutzungsgebühren. Es beinhaltet außerdem die Führung einer Zählerdatei, ein in sich geschlossenes und komplettes Debitorenverfahren mit der Möglichkeit wahlweiser variabler Abschlagszeiträume und -fälligkeiten und soll um die Bereiche Abrechnung mit Sondervertragskunden und Fahrscheinabrechnung komplettiert werden. Vadis-Dateneingaben und -änderungen sind jederzeit über Bildschirm möglich und werden sofort ausgeführt.

Zu den Vielen Vorzügen des Verfahrens zählt, daß es im wesentlichen von der fachabteilung (Verbrauchsabrechnung) direkt gesteuert wird, weitgehend durch Plausibilitäten einer Selbstprüfung unterliegt und das Anvenderhandbuch für den Sachbearbeiter Sicherheit schafft. Daneben tragen die vom System gestützten straffen Arbeitsabläufe einmal zur fehlfreien Verarbeitung und zum anderen zu Überschaubarkeit und Transparenz bei.

Mit dem Einsatz von Vadis sind beträchtliche Rationalisierungsmöglichkeiten zu erzielen, die die Anwender nun durch Gründung einer "Pflegegemeinschaft" mit weiteren wirtschaftlichen Vorteilen abgerundet haben.

_AU:Dipl. - Volkswirt Fridjof Ackermann ist Vorstandsmitglied und Günter Reckel Prokurist der Standwerke Wolfsburg AG.