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USA ziehen gegen Page-Jacker zu Felde

23.09.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die amerikanische Kartellbehörde Federal Trade Commission (FTC) hat einstweilige Verfügungen gegen drei sogenannte "Page-Jacker" erlassen, die Surfer von den gewünschten Websites zu ihren eigenen Porno-Seiten umleiten und sie dort "festhalten". Und das funktioniert so: Page-Jacker stellen eine Kopie einer Website her, manipulieren sie entsprechend und listen sie bei den Internet-Suchmaschinen als Original. Klickt ein Online-Surfer auf die URL der Seite, wird er über die manipulierte Seite beispielsweise zu einer Porno-Site weitergeleitet. Oftmals ist es nicht möglich, diese wieder zu verlassen. Nach Schätzungen der FTC sollen die drei Betreiber bis zu 25 Millionen Websites manipuliert haben - insgesamt befinden sich derzeit knapp eine Milliarde Homepages im World Wide Web. Die Behörde nimmt an, daß die drei Straftäter, die unter ständig wechselnden Firmennamen operiert haben, mit dieser Methode höhere Gebühren für die Banner-Werbung auf ihren Porno-Homepages aushandeln konnten. Die Behörde hat zur Bekämpfung dieser zunehmenden Internet-Delikte eine neue Cybercrime-Einheit gegründet und weitere Maßnahmen angekündigt.