Cyberwar

USA und China im Hacker-Zwist

18.11.2010
Von pte pte
Die beiden weltweit mächtigsten Nationen USA und China sind erneut wegen Hacking-Vorwürfen aneinander geraten.

So verdächtigt ein Bericht an den US-Kongress China abermals des Datenklaus. Der Anschuldigung zufolge sind beispielsweise sensible Informationen von Regierungsstellen in die Volksrepublik umgeleitet worden. Wie US-Medien unter Berufung auf den Report berichten, hat der staatliche Telekom-Anbieter China Telecom dazu den Datenverkehr der USA und anderer Länder über chinesische Server laufen lassen. Die Chinesen dementierten die Vorwürfe umgehend und konterten ihrerseits.

Der Bericht der U.S.-China Economic and Security Review Commission (USCC) wirft der chinesischen Regierung, der kommunistischen Partei sowie Individuen und Organisationen in China wiederholte Hacker-Angriffe auf Computersysteme und Netze in den USA und anderen Ländern vor. Die Methoden werden dabei offenbar immer professioneller. Demzufolge hat etwa China Telecom im April falsche Routing-Informationen ausgeschickt, wonach der Datenverkehr von Behörden wie dem US-Senat oder dem Verteidigungsministerium sowie von Konzernen wie Microsoft, Dell, IBM oder Yahoo für ein Zeitfenster von 18 Minuten nach China umgeleitet wurde.

Die USCC stellt klar, dass ihr nicht bekannt ist, ob der Vorfall absichtlich herbeigeführt wurde und was mit den Daten geschehen ist. Allerdings unterstreicht die Kommission, dass für derartige Angriffe "auf gewisser Ebene staatliche Unterstützung" vermutet werden darf. China Telecom hat jeglichen Datendiebstahl dementiert.

Schon vor wenigen Monaten, nach intensiven Hacker-Angriffen auf Google, hat sich die Volksrepublik massiv gegen Vorwürfe einer Beteiligung der chinesischen Regierung gewehrt und die USA ihrerseits als "Hacker-Schmiede" bezeichnet. Nunmehr lassen chinesische Medien erneut wissen, dass die USA die globale Macht im Web sind und Server bei Bedarf jederzeit abschalten können. (pte)