KornFerry untersucht die Einkommensentwicklung

US-Manager nehmen kräftigen Schluck aus der Gehaltspulle

21.09.1990

FRANKFURT/MAIN (CW) - Amerikanische Manager, die in großen, international tätigen Unternehmen Karriere gemacht haben, streichen annähernd das Dreifache dessen ein, was sie vor zehn Jahren verdient haben.

Dies ist das Ergebnis einer Studie von Korn/Ferry International in Zusammenarbeit mit der Graduate School of Management in Ucla. Untersucht wurden die Einkommen von Führungskräften, die unterhalb der Vorstandsebene positioniert sind.

Danach betrug die Vergütung der US-Führungskräfte, inklusive Gehalt und Bonus, 1989 im Durchschnitt 289 000 Dollar gegenüber 116 000 Dollar im Jahre 1979. Dies bedeute eine Steigerung von 149 Prozent, dagegen sei die Inflationsrate nur um 71 Prozent gestiegen.

"Der als dramatisch zu bezeichnende Anstieg der Vergütung geht bei weitem über die normale Steigerung der Lebenshaltungskosten hinaus," kommentiert Frederik Walterscheid, Deutschland-Geschäftsführer von Korn/Ferry diese Entwicklung. "Durch die Globalisierung der Märkte aber auch durch die zunehmende Welle von Fusionen und Firmen-Übernahmen sowie Neuorientierung amerikanischer Unternehmen im Sinne eines weniger straffen Hierarchieaufbaus ist den Führungskräften mehr Verantwortung zugewachsen in einem Wirtschaftsumfeld, das weltweit immer unsicherer geworden ist."

Die Herausforderung an Manager sei größer geworden, andererseits aber auch die Konkurrenz innerhalb der Managementbereiche. Die Führungskraft, die erfolgreich sei und dem Unternehmen Vorteile erwirtschafte, verlange heute eine entsprechende Vergütung ihrer Leistung.

Diese Zahlen seien für ehrgeizige Manager wichtig, so Walterscheid, "es ist das Ego und nicht das Geld, was Führungskräfte treibt, zur Spitze vorzustoßen." Andererseits liefere die Gehaltshöhe eine praktische Meßlatte, um die eigene Karriere-Entwicklung auf dem Weg nach oben beurteilen zu können.