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US-Geschäft mit WiFi-Produkten brummt

07.02.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - In den USA haben sich die Einzelhandelsumsätze mit Wireless-Produkten im vergangenen Jahr nahezu vervierfacht: Nach Untersuchungen der Marktforschungsgesellschaft NPD Techworld kletterten die Einnahmen gegenüber 2001 von 76 Millionen auf 280 Millionen Dollar. Gleichzeitig sanken die Preise für Access-Points und WLAN-Karten von 136 auf 87 Dollar. Die Konsumenten setzten der Studie zufolge fast ausschließlich auf den WiFi-Standard 802.11b, während Produkte auf dem schnelleren Protokoll 802.11a einen Marktanteil von unter einem Prozent hatten. WLANs auf Basis des zweiten Protokolls sind allerdings häufiger bei großen Unternehmen im Betrieb, die jedoch von NPD Techworld nicht berücksichtigt werden.

Steve Baker, Analyst der New Yorker Marktforschungsfirma, führt den Boom in erster Linie auf die steigende Beliebtheit der Drahtlostechnologie zurück, die wiederum bekannte Firmen wie Microsoft oder Sony anlockt. Dadurch nimmt der Konkurrenzdruck der Anbieter zu, die mit Preissenkungen reagieren. Baker schätzt, dass der Durchschnittspreis für Produkte auf Basis von 802.11b bis auf 75 Dollar fällt. Die Spitzenposition nehmen seiner Meinung nach Geräte mit dem Standard 802.11g ein, da dieses Protokoll die Vorteile der beiden anderen Standards, höhere Bandbreite und Reichweite, vereint.

So unterstützt 802.11a eine Übertragungsrate von 54 Mbits/s auf dem 5-Gigahertz-Band, im Gegensatz zu der Datentransferrate von elf Mbit/s des weiter verbreiteten Protokolls 802.11b, das auf 2,4 Gigahertz läuft. Allerdings sind bei Verwendung des schnelleren Protokolls die Reichweiten geringer. Mobile Geräte dürfen nicht weiter als rund 20 Meter von einem Access-Point entfernt sein. Im 802.11b-Netz beträgt die Reichweite rund 100 Meter. Der noch nicht offiziell von IEEE oder WiFi genehmigte Standard 802.11g wiederum läuft wie 802.11b auf einem 2,4-Gigahertz-Band, ist mit ihm kompatibel und ermöglicht Übertragungsraten von bis zu 54 Mbits/s.

Nach Schätzungen von Analysten wird die Gesamtzahl der weltweit ausgelieferten WiFi-Produkte bis 2006 auf 33 Millionen Stück anwachsen - im vergangenen Jahr waren es noch sechs Millionen Einheiten gewesen. Auslöser für den prognostizierten Zuwachs ist der verstärkte Einsatz der Wireless-Technik in Notebooks und DVD-Spielern. (mb)