Bis zum Jahr 2003 soll der Dienstleistungssektor in Europa ein jährliches Wachstum von zehn Prozent verbuchen, so die IDC-Analysten. Der Studie zufolge werden die Briten im Jahr 2001 mit einem jährlichen Zuwachs von 14 Prozent den umsatzreichsten Dienstleistungsmarkt in Europa stellen und Deutschland auf Platz zwei verdrängen.
Die Marktforscher gehen davon aus, daß die etablierten regionalen Dienstleister nicht in der Lage sein werden, der wachsenden Anfragen Herr zu werden. US-Anbieter seien bereits darauf eingerichtet, in die entstehenden Versorgungslücken zu drängen. Dabei könnten die amerikanischen Service-Unternehmen innerhalb weniger Jahre eine Führungsrolle in Europa übernehmen.
"Der europäische Dienstleistungsmarkt könnte zum größten der Welt werden", behauptet Philip Winthrop von IDC. Ursache für den steigenden Servicebedarf sei der anhaltende Stellenabbau von gut ausgebildetem Servicepersonal innerhalb der Firmen und die Verlagerung der Wartungsaufgaben an externe Dienstleister. Die Probleme mit Euro- und Jahr-2000-Umstellung hätten die Situation noch verschärft.
Laut IDC fehlt es in Westeuropa an IT-geschultem Personal. Zudem herrscht ein Mangel an Erfahrungen in Projekt-Management, -Planung und branchenspezifischem Fachwissen. Die lokalen Dienstleister hätten selbst ausreichend Chancen gehabt, den wachsenden Markt zu bedienen und die Konkurrenz aus den USA fernzuhalten. Dazu hätten lediglich die qualifizierten Mitarbeiter und das nötige Fachwissen vorhanden sein müssen, so IDC.