Mit kundenspezifischen Entwicklungen Talfahrt beenden:

US-Chipindustrie erholt sich langsam

21.02.1986

SAN JOSE (CW) - Die amerikanische Halbleiterindustrie sieht wieder Land: Im Januar hat sich die inländische Auftragslage weiter verbessert.

Erstmals seit 17 Monaten konnten die im vergangenen Jahr arg gebeutelten US-Chip-Hersteller einen höheren Auftragseingang als Auslieferungen verbuchen. Laut Branchenverband lag dieser um vier Prozent über dem gleichzeitig erzielten Umsatz. Dabei müsse allerdings berücksichtigt werden, daß der Umsatz im Januar mit rund 546 Millionen Dollar um 13 Prozent unter dem Dezember-Ergebnis und um 27 Prozent unter dem vom Januar 1985 gelegen habe.

Der Verband spekuliert jedoch, daß der seit September 1985 stetig wachsende Auftragseingang sich in den kommenden Monaten auch in der Umsatzentwicklung niederschlägt. Insgesamt erwartet die amerikanische Halbleiterindustrie für das laufende Jahr eine Absatzsteigerung bei Mikrochips in den Vereinigten Staaten um 18 bis 20 Prozent. 1985 waren die Verkäufe um mehr als 31 Prozent zurückgegangen.

Inzwischen und die amerikanischen Hersteller bemüht, mit neuen Strategien wieder Boden gutzumachen. So kündigte unlängst der President von National Semiconductor (NatSemi), Charles Sporck, an, das Unternehmen werde sich künftig auf die Entwicklung kundenspezifischer Chips konzentrieren.

Bekräftigt wird dieser Entschluß auch durch das Kooperationsabkommen zwischen NatSemi und der Electronic-Division der Xerox Corp. Beide Unternehmen unterzeichneten einen langfristigen Vertrag über den Austausch von Technologie und Expertisen bei der Entwicklung spezifischer integrierter Schaltkreise.