Restrukturierungen bisher wirkungslos

US-Chip-Schwäche: Harris entläßt - Verluste für C&T

04.10.1991

BOSTON (IDG) - Von den Marktführern einmal abgesehen, ist aus der amerikanischen Halbleiterszene gegenwärtig kaum Positives zu hören. Jüngste Beispiele: Die defizitäre Harris Corp. wird 2000 Mitarbeiter aus der Chip-Produktion entlassen; Chips & Technologies Inc. erwartet für das erste Quartal 1991 erneut hohe Verluste.

Harris hatte das letzte Geschäftsjahr nach 500 Entlassungen und einer Restrukturierung mit einem Verlust von 75,5 Millionen Dollar abgeschlossen.

Die Reduzierung der Belegschaft reichte offenbar nicht aus, das Unternehmen wieder kostendeckend arbeiten zu lassen: Jetzt sollen erneut 2000 Stellen, 18 Prozent der Belegschaft des Chip-Bereiches von Harris, gestrichen werden, um 70 Millionen Dollar einzusparen. 900 Jobs in den USA und 1100 in ausländischen Niederlassungen fallen weg. Erneute Aufwendungen für die Entlassungen werden nach Harris-Angaben nicht anfallen.

Die kalifornische Chips & Technologies, Anbieter von Halbleiter-Bausteinen für PCs, wird nach eigenen Angaben den Verlust von 5,3 Millionen aus dem vierten Quartal 1990/91 im ersten Quartal des laufenden Jahres nochmals steigern. Das meldet das "Wall Street Journal". Präsident und CEO Gordon Campbell nannte den Preisverfall und die Schwäche des PC-Marktes als Gründe für das schlechte Ergebnis. Erst wenn die geplanten neuen Produkte einen großen Anteil am Gesamtumsatz ausmachen, so der C&T-Chef, sei mit einer Verbesserung der Erträge zu rechnen.