R3 Human Resources im Herbst allgemein verfügbar

US-Anwender testen SAPs separate Personalsoftware

05.06.1998

Hauptsächlich amerikanische Anwender wie die medizinische Abteilung der Duke Universitiy, das Handelsunternehmen Office Max und der Staat Florida haben bislang die Betaversionen der Software installiert, teilt die SAP mit. Manager's Desktop umfaßt eine grafische Benutzeroberfläche und sei auf die Belange von Personalabteilungen und -verantwortlichen zugeschnitten. Damit sollen sich die im HR-System enthaltenen Daten verdichten und Analysen erstellen lassen.

Zum Funktionsumfang von SAP HR gehören neben der Planung von Organisation und Personalkosten Zeit-Management, die Einstellungs-, Karriere- und Gehaltsplanung, Gehalts- und Reisekostenabrechnung sowie die Organisation von Schulungen und Inzentives.

Das HR-Modul ist die erste aus dem Gesamt-R/3-Paket herausgelöste Komponente. Es wird über SAPs Business Application Programming Interfaces (BAPIs) an das Kernsystem angebunden. Im Sommer 1996 hatten die Walldorfer ihre Komponentenstrategie "SAP R/3 Business Framework" vorgestellt. Ziel ist es, das R/3-System in handlichere, unabhängig voneinander einsetzbare Bausteine zu zerschlagen. Die Wartung soll dadurch vereinfacht werden, und Kunden müssen bei einem Update nicht mehr die komplette Suite installieren, sondern können einzelne Funktionen aktualisieren, verspricht SAP.

Mit dem nächsten Major-Release sollen auch die Finanz- und Logistikfunktionen voneinander getrennt werden. Einen konkreten Fahrplan dafür ist das Unternehmen seinen Kunden allerdings noch schuldig. Fachleute stehen diesem Vorhaben kritisch gegenüber, da zwischen den Finanzlösungen und Logistikfunktionen mehrere tausend Schnittstellen entstehen würden. Dagegen war die Abkopplung der HR-Software ein Kinderspiel: Rund 60 Interfaces haben die Softwerker aus Walldorf nach eigenen Angaben realisieren müssen.