Der Ankündigung folgen die Zulieferer auf dem Fuße:

Upgrade-Boards für XT 286 kommen

19.09.1986

LONGVIEW (CWN) - Kaum hat die IBM ihre Mischung aus XT und AT, den XT 286, in den USA angekündigt, stehen auch schon die ersten Anbieter von Erweiterungskarten für diesen Rechner vor der Tür. Selbst aus Deutschland kommt ein Paar Boards, das mehr Performance versprechen soll.

Gerade eine Woche ist seit dem Big-Blue-Announcement verstrichen, und schon schicken sich die Zulieferer an, dem zukünftigen XT 286-User gegen entsprechende Mehrkosten "aufgebahrtes" Material in Form von Steckkarten zu offerieren. So bietet beispielsweise die in Longview, Texas, ansässige Cheetah International zwei Boards für den neuen XT an, die einen kurzen Steckplatz belegen und 2-MB-Hauptspeicherplatz ohne Wait-States verfügbar machen sollen. Ebenfalls mit zwei Steekkarten ist in diesem Reigen die deutsche CEI Computer Elektronik Infosys dabei, die auch ohne Wait-States arbeiten.

Eine der Steckkarten von Cheetah mit der Bezeichnung Cub soll mit 6 Megahertz-Taktung ohne Wait-States auskommen und verwendet dabei 256-kBit-DRAM-Chips mit 100 Nanosekunden. Noch innerhalb dieses Monats will das Unternehmen eigenen Angaben zufolge das Board ausliefern. Bei der zweiten Steckkarte, die ebenfalls mit 6 Megahertz taktet, soll der XT-Anwender auf eine Hauptspeicherkapazität von 6 MB zugreifen können, die durch den Einsatz mehrerer l-MB-DRAMs möglich wurde,

Die Taktzeit auf 10 Megahertz gesteigert

Nach Angaben von Cheetah habe man bereits umfangreiche Tests mit der neuen IBM-Maschine gefahren, die unter den regulären 6-Megahertz-Takt-Bedingungen "etwa zu gleichen Ergebnissen führten, wie der Einsatz von bestimmten Programmen auf 8-Megahertz-Rechnern mit einem Wait-State". Ferner wurde mitgeteilt, daß durch den Einsatz von künstlichen Kristallen auf einem separaten Board die Taktzeit noch auf über 10 Megahertz gesteigert wer den könne. Mit den jetzt verfügbaren Karten, deren Preis in den USA allerdings noch nicht feststeht, könne man jedoch laut Cheetah "den XT 286 von der Arbeitsgeschwindigkeit her dem 8-Megahertz-AT gleichsetzen".

Die zwei CEI-Erweiterungskarten aus der Bundesrepublik, Mem-AT+ und Multi 3 AT, sollen ebenfalls dem Anwenderwunsch nach mehr Hauptspeicherkapazität Rechnung tragen. Beide Boards werden mit entsprechender Software ausgeliefert, die die erweiterten Speicher-Spezifikationen von Lotus, Intel und Microsoft nutzen sollen. Somit lasse sich die Mem-AT+-Karte bis maximal 3 MB Hauptspeicher aufrüsten und soll dann-abhängig von der jeweiligen Konfiguration- mit zwischen 500 und knapp 1500 Dollar zu Buche schlagen. Das Multi-3-AT-Board, das bis maximal 2 MB ausbaubar ist und jeweils eine serielle und parallele Schnittstelle verfügbar macht, soll etwa zwischen 700 und 1400 Dollar kosten. Allerdings sind diese Erweiterungskart en vorerst nur in den USA verfügbar.