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Update: Sun und Google - gemeinsam stark?

05.10.2005

Die Partner erklärten ebenfalls bei Forschung und Entwicklung sowie Marketing enger kooperieren zu wollen. Google werde sich außerdem stärker als bislang in den Java Community Process einbringen. Nach Ausführungen McNealys wird Google seine Aufmerksamkeit in diesem Zusammenhang auch Suns "OpenSolaris"-Projekt schenken.

Analysten reagierten unterschiedlich auf die Ankündigungen. "Ich denke, dass die Zusammenarbeit wichtig werden könnte, aber es gibt noch zu viele Details die erst geklärt werden müssten", sagte John Rymer von Forrester Research im Gespräch mit dem "Wall Street Journal". "Der gemeinsame Feind ist eindeutig Microsoft", so der Analyst, "Google und Sun könnten aus Sicht des Softwarekonzerns einigen Schaden anrichten."

Unklar bleibt, ob Google mit diesem Deal nun den längst erwarteten Schritt in das Geschäft mit Office-Produkten geht (siehe auch: "Googles Strategie gibt Anlass zu Spekulationen"). Zumindest theoretisch könnte das Unternehmen eine Reihe von Funktionen als Service anbieten und damit der Gates-Company mit kleinen Nadelstichen zusetzen. Doch Industrieanalyst Rob Enderle sieht die Kooperation weniger dramatisch. Der Partnerschaft fehle es an Tiefe. Letztendlich erweise Eric Schmidt seinem Freund, dem Sun-Chef Scott McNealy, angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage bei Sun einen Dienst - eine Interpretation, die durch den positiven Verlauf der Sun-Aktie in den letzten Tagen gestützt wird.

McNealy nutzt denn auch die gemeinsame Konferenz, um kräftig die Marketing-Trommel zu rühren. Man wolle an die heiße Dotcom-Phase anknüpfen. "Wenn Sie auf die Ebay-Site gehen, können Sie lesen: Powered by Sun. Salesforce.com läuft ebenfalls auf Sun-Systemen. Jetzt haben wir eine Partnerschaft mit Google", so der Sun-Chef. Die Botschaft an die Internet-Wirtschaft sei deutlich.