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Update: Doppelte Abbuchungen bei Sozialbeiträgen - Probleme werden behoben

30.01.2006
Ein Datenstau bei der Telekom-Tochter T-Systems hat nach Angaben des Verbandes der Angestellten-Krankenkassen (VdAK) zu Doppel-Abbuchungen von Arbeitgeber-Sozialbeiträgen geführt.

Die Computerprobleme sollen umgehend behoben werden, wie Michaela Gottfried (VdAK) am Montag in Siegburg auch stellvertretend für weitere Kassen sagte. Die Arbeitgeber erhielten umgehend die Summen zurück. T-Systems wies Vorwürfe über eine Panne zurück.

Es habe offenbar irrtümliche Abbuchungen durch mehrere Kassen gegeben, dies sei aber keinesfalls auf Grund einer T-Systems-Panne erfolgt. "Hier ist das Pferd falsch aufgezäumt worden", sagte Firmensprecher Stefan König. Medienberichten zufolge war eine Computerpanne bei T-Systems Schuld an der zweiten Abbuchung für viele Unternehmen, die dadurch in Finanznot geraten seien. Es handele sich um Summen in Milliardenhöhe.

Hintergrund ist eine rechtliche Änderung, der zufolge Unternehmen ihre Beiträge an die Sozialkassen ab Januar 2006 bereits am drittletzten Arbeitstag eines Monats überweisen müssen. Zuvor war dieser Beitrag bis zum 15. Tag des Folgemonats fällig gewesen. Da es im Januar damit zu Abbuchungen für Dezember 2005 und Januar 2006 kommen würde, hatte die Politik den Unternehmen zugestanden, die Januar-Zahlungen auf sechs Monate zu verteilen. Laut Online-Ausgabe des "Stern" mussten Unternehmen dafür elektronische "Null-Meldungen" abgeben, die wegen einer Computerpanne bei der Telekom-Tochter aber nur zu einem Viertel bei den Krankenkassen eingetroffen seien.

Der T-Systems-Sprecher betonte, bereits am vergangenen Mittwoch seien der VdAK und dessen Mitgliedsunternehmen darüber informiert worden, dass die Datenmengen erheblich höher waren als vom VdAK erwartet. Der VdAK habe eine 30 bis 40 Prozent höhere Datenmenge für Januar angekündigt, T-Systems habe sich dafür bestens gerüstet. Doch das tatsächliche Datenvolumen sei dann um das Zehnfache erhöht gewesen. Man könne jetzt nicht den "Caterer dafür verantwortlich machen, dass mehr Gäste kommen als erwartet", sagte König. Derzeit befinde sich das Unternehmen in Gesprächen mit dem Kunden, um zu klären, welcher Schaden entstanden sei.

Der AOK-Bundesverband stellte klar, die AOK habe - entgegen den Berichten - keinerlei Doppel-Abbuchungen vorgenommen. "Wir arbeiten in diesem Fall nicht mit T-Systems zusammen und sind daher auch nicht betroffen", sagte Sprecher Udo Barske. (dpa/tc)