Unix springt in die Bresche OS/2-Leistung behindert das C/S-Konzept von Holiday Inn

22.04.1994

FRAMINGHAM (IDG) - Das Client-Server-Projekt der Hotelkette "Holiday Inn" muss abermals zum unfreiwilligen Boxenstop. Dun & Bradstreet (D&B), Holiday Inns Applikationszulieferer, klagt aufgrund mangelhafter Server-Performance des IBM-Betriebssystems OS/2 ueber Migrationsprobleme. Eine Unix-basierte Plattform koennte das Konzept wieder auf Touren bringen.

Das Client-Server-Engagement von Holiday Inn scheint vom Pech verfolgt. Bereits im Fruehjahr 1993 wollte das Hotel-Management einer verteilten DV-Architektur gruenes Licht geben. Aufgrund von Synchronisationsschwierigkeiten zwischen der D&B-Host-Software und den Applikations-Servern kam es jedoch vor knapp einem Jahr zum vorlaeufigen Aus.

Seit Anfang dieses Jahres vertraut Holiday Inn nun auf die Version 2.0 der Smartstream-Software von D&B. Das Zusammenspiel zwischen Host und Servern funktioniert jetzt anstandslos - allerdings laeuft die neue Software im Schneckentempo, berichtet die CW-Schwterpublikation "Computerworld". So kritisiert David Peach, Vice- President of Finance bei Holiday Inn, dass Datenbank-Downloads vom Mainframe-System bis zu vier Stunden lang dauerten. "Es ist frustrierend, wenn man bedenkt, was eigentlich moeglich waere", resuemiert Peach.

Die Schuld fuer die unzureichende Performance schiebt der Manager hauptsaechlich dem IBM-Betriebssystem OS/2 sowie einem PS/2-Model- 95-Rechner von Big Blue zu. Beide IBM-Komponenten sollten Holiday Inn urspruenglich den Weg zur Client-Server-DV ebnen. Peach zufolge arbeitet diese Hard- und Softwarekombination jedoch unbefriedigend.

Gail Goodman, Director of Product Management bei D&B, spielt mit dem Gedanken, OS/2 durch eine Unix-Plattform zu ersetzen. Ebenso hat sich Holiday Inn damit abgefunden, IBMs Betriebssystem den Laufpass zu geben. "Es wird eine neue, jedoch keine weltbewegende Aufgabe werden", ist sich Holiday Inns Vice-President Peach sicher.