Unix-Cluster statt Mainframes Oracle und DEC kooperieren als Downsizing-Dienstleister

15.07.1994

MUENCHEN (CW) - Mit Client-Server-Leistung wollen Oracle und Digital Equipment kuenftig Mainframer auf ihre Unix-Produkte locken. Basis des eben gestarteten Enterprise Solution Program (ESP) ist die Portierung des "Oracle Parallel Server" auf die mit dem Alpha-Chip ausgestatteten Unix-Cluster von DEC.

Digital und Oracle bezeichnen ihre Zusammenarbeit als ein Multimillionen-Dollar-Projekt, in dessen Rahmen bis Ende dieses Jahres ein komplettes Set an Downsizing-Produkten und -Services aus einer Hand verfuegbar sein soll. Den groessten Bedarf fuer solche Dienstleistungen sehen die Anbieter bei Unternehmen, die ihre Decision Support Systeme (DDS) aus Leistungsgruenden bisher auf Grossrechnern laufen liessen.

Beide Partner betonen, dass gerade bei den rechnerintensiven DDS- Anwendungen die Performance-Vorteile ihrer Produkte zur Geltung kaemen. Das gilt besonders fuer die 64-Bit-Chips von DEC. Neben der Chiparchitektur spielen hier auch noch die hohen Uebertragungsraten der Cluster-Kanaele eine Rolle sowie die fuer den Parallelbetrieb optimierte Datenbank von Oracle.

Der Hardwarehersteller legt Wert auf die Feststellung, dass es sich bei ESP zwar um eine langfristige, aber nicht exklusive Partnerschaft mit Oracle handle. Spekulationen, der Datenbankhersteller verfolge angesichts der momentan schwierigen Lage bei DEC weitergehende Absichten, verweist Digital- Pressesprecherin Theresia Wermelskirchen in das Reich der Fabel.

Obwohl einige Komponenten des ESP-Konzepts bereits existieren, wollen die Partner erst einmal Projekterfahrung bei ausgewaehlten Grosskunden sammeln. Allgemein angeboten werden die Downsizing- Dienste daher erst ab Anfang 1995.