Neue Entry-Versionen der 1100er Reihe erlauben Preissenkungen:

Unisys rundet Mainframe-Spektrum ab

05.02.1988

MÜNCHEN(CW) - Unisys stellte jetzt In den Vereinigten Staaten als 1100/91 und 1100/92 Modell II SV zwei neue Entry-Level-Systeme der 1100er Reihe vor. Die Maschinen sollen einen preislichen Anreiz zum Einstieg in diese Rechnerfamilie bieten, die etwa mit IBMs 3090-Serie vergleichbar ist.

Die Ankündigung markiert den Schlußpunkt für den Ausbau der Produktlinie 1100/90, mit dem letzten Sommer durch die Einführung der 1100/90-Modell-lI-Maschinen begonnen wurde. Die SV-Versionen die die Prozessoren der Serie 1100/90 ersetzen sollen, wurden vor drei Jahren als preiswerte, leistungsmäßig niedriger angesiedelte Varianten angekündigt.

Die Entwicklung der ehemaligen Sperry-Linie 1100/90 habe im vergangenen Jahr einige Verzögerungen aufgrund der Ungewißheiten im Zusammenhang mit der Zusammenlegung von Sperry und Burroughs erlitten, erläuterte ein auf dieses Unternehmen spezialisierter Analyst der US-Marktforschungsgesellschaft Gartner Group. Nachdem diese Probleme gelöst seien, bestehe eine Chance, daß jetzt Unisys mit der Serie 1100/90 gegenüber IBM an Boden gewinne, meinte der Experte.

Die 1100/91 Modell II SV ist eine Einprozessor-Maschine, die mit einem maximalen Speicherausbau von 8 Mega-Worten geliefert wird. Einschließlich Betriebssystem und Operatorkonsole ist sie für 1,43 Millionen Dollar zu haben. Die Zweiprozessor-Maschine 1100/92 Modell II SV kommt mit 16 Mega-Worten für rund 2,6 Millionen Dollar ins Haus. Damit sind die Maschinen bei gleicher Leistung um einiges billiger als ihre Vorgänger 1100/91 SV und 1100/92 SV, deren Vertrieb ausläuft. Beide Rechner seien Objektcodekompatibel mit allen Modellen der Produktfamilien 1100 und 2200/200 und erlaubten dem Anwender so eine Migration hin zu größeren Systemen ohne Software-Konvertierungen, erläuterte ein Unisys-Sprecher. Die Arbeitsspeicher sind aus 256-Kilobit-Chips aufgebaut, im Gegensatz zu den früheren Versionen, in denen 64-K-Bausteine Verwendung fanden.

Auch das "dumme" Terminal als Operatorkonsole hat bei Unisys ausgedient. Die neuen Maschinen sind mit einem IBM-kompatiblen PC der AT-Leistungsklasse mit eigener 20MB-Festplatte anstelle des alten Bildschirms UTS 60 ausgestattet.

Den Worten eines Sprechers der deutschen Unisys-Tochter in Sulzbach (Taunus) zufolge sollen die beiden neuen Rechner in Kürze auch auf dem deutschen Markt angeboten werden. Preise und Lieferfristen wollte er allerdings nicht nennen.