Unisys hofft auf neue Outsourcing-Deals

15.09.2006
Viele Verträge werden im neuen Jahr auslaufen oder vorzeitig beendet werden.

Im Hinblick auf den bevorstehenden Anstieg an Neuausschreibungen hofft der IT-Dienstleister Unisys auf ein wachsendes Outsourcing-Geschäft im kommenden Jahr. Betroffen sind vor allem große Verträge: Dem Brancheninformationsdienst "Computerwire" zufolge werden 26 Deals mit einem Wert von mindestens 500 Dollar bis Ende 2007 auslaufen. Das entspräche einem Gesamtwert von 31 Milliarden Dollar.

Europa-Chef Jean-Marc Lazzari geht davon aus, dass vor allem viele große Auslagerungsabkommen nicht mit den bisherigen Partnern verlängert werden. Seiner Ansicht nach ist es für die Anbieter schwer, ihre Kunden zu halten, weil diese mit der Auslastung und den erzielten Einsparungen nicht zufrieden seien.

Dies werde sogar zu einer vorzeitigen Beendigung einiger Megadeals führen. Bereits heute wisse Lazzari von zehn Deals mit einem Vertragswert zwischen 700 Millionen bis 1,5 Milliarden Euro, die von den Anwendern nach weniger als zwei Jahren gekündigt wurden.

Optimistisch gibt sich Lazzari vor allem deshalb, weil die Kunden zunehmend dazu tendieren, ehemalige Mega-Deals in Teile zu zerlegen und nach dem Best-of-Breed-Ansatz neu auszuschreiben. Davon könne Unisys nur profitieren. Vor allem im Security-Bereich hofft das Unternehmen auf neue Aufträge.

Unisys hat allerdings noch immer mit den Folgen zweier verlustreicher BPO-Deals zu kämpfen, die dem IT-Dienstleister das Geschäftsjahr 2005 verhagelt hatten. Seitdem wähle Unisys seine BPO-Kunden nur noch "sehr selektiv" aus, so Lazzari. Nach einem massiven Stellenabbau und einer Neuausrichtung seines Portfolios setzt das Unternehmen jetzt vor allem auf Offshoring: Bis zum Jahresende soll die Belegschaft in Indien und China auf insgesamt 6000 ausgebaut werden. (sp)